Wegen Korruption bekam er 6 Jahre - zu den 25 Jahren nach dem April-Urteil.
Der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori ist am Mittwoch wegen Korruption zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 71-Jährige hatte vor dem Gericht in Lima zugegeben, Abhöraktionen und Bestechungszahlungen an Journalisten, Politiker und Geschäftsleute genehmigt zu haben.
25 Jahre im April bekommen
Im April war Fujimori wegen schwerer
Menschenrechtsverletzungen zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Ende 2007
hatte Fujimori zudem wegen Machtmissbrauchs eine sechsjährige
Gefängnisstrafe erhalten. Nach peruanischem Recht muss ein Verurteilter bei
mehreren verhängten Haftstrafen nur jeweils die längste absitzen.
Der Sohn japanischer Einwanderer regierte das südamerikanische Land von 1990 bis 2000. Er hatte sich nach seinem Sturz durch eine Flucht nach Japan jahrelang dem Zugriff der peruanischen Justiz entzogen. Im Vorfeld der peruanischen Präsidentschaftswahl 2006, bei der er antreten wollte, reiste er Ende 2005 ins Nachbarland Chile. Dort wurde er festgenommen und nach monatelangem juristischen Tauziehen im September 2007 an Peru ausgeliefert.
Angst um Tochter
Nach Ansicht von politischen Beobachtern wollte
Fujimori durch sein Schuldeingeständnis eine genaue Aufklärung der
Korruptionsaffären verhindern, weil dies den Präsidentschaftsambitionen
seiner Tochter Keiko schaden würde. Sie hat gute Chancen auf einen Sieg bei
der Präsidentschaftswahl im Jahr 2011. Keiko Fujimori hat bereits
angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs ihren Vater begnadigen zu wollen.
"Dies ist kein Triumph für Peru. Sie wollen, dass die Menschen die Geschichte vergessen, wie unter Fujimori geraubt und gemordet wurde", klagte der sozialistische Abgeordnete Javier Diez Canseco. Er war als Zeuge in dem Prozess vorgesehen.