Der US-Verteidigungsminister kam von einem Stützpunkt in Jordanien.
Bei einem Überraschungsbesuch im Irak hat sich US-Verteidigungsminister Robert Gates über die neue Rolle der dort stationierten amerikanischen Streitkräfte informiert. Er traf am Dienstag von Jordanien kommend im Süden des Golfstaates ein, wo US-Soldaten hauptsächlich als Berater der irakischen Streitkräfte tätig sind. Die Einheit auf dem Stützpunkt Talil gilt damit als Prototyp für die veränderten Aufgaben der US-Truppen.
"Was ihr hier leistet, ist die nächste Phase unseres Fortschritts im Irak", sagte Gates den Soldaten. Deren Verhältnis zu den Irakern beschrieb er mit den Worten: "Niemand ist der Boss oder der Besatzer." Der Vizekommandant der US-Truppen im Irak, Generalleutnant Charles Jacoby, lobte die Kooperation, seit die irakischen Truppen Ende Juni die Kontrolle über die Städte des Landes übernahmen. Vor allem in Bagdad funktioniere die Zusammenarbeit sehr gut, versicherte Jacoby dem Verteidigungsminister.
Treffen mit Maliki
Dieser wollte noch am Dienstag mit dem
irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki und anderen Spitzenpolitikern
zusammentreffen. Erwartet wurde ferner ein Besuch von Gates in der
kurdischen Region im Norden des Landes. Dort wurde am vergangenen Samstag
ein neues Regionalparlament gewählt, das Ergebnis steht bisher noch aus.
Dass die Gewalt im Irak noch nicht gebannt ist, zeigte ein neuer Überfall auf eine staatliche Bank in Bagdad. Dabei erschossen die Täter am Dienstag acht Wachleute und erbeuteten rund acht Milliarden Dinar (fast fünf Millionen Euro), wie das Innenministerium mitteilte. Es war bereits der zweite blutige Banküberfall binnen einer Woche. Die Behörden vermuten als Täter Aufständische, die mit dem erbeuteten Geld neue Anschläge finanzieren wollen.