Ahmadinejad-Berater

"Haft ist gut fürs Abspecken"

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Das Regime in Teheran erkennt einen weiteren Vorteil in der Verwahrung von Oppositionellen.

Angesichts der Sorge um den Gesundheitszustand und offensichtlichen Gewichtsverlust inhaftierter Oppositioneller hat ein Berater des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad auf die positive Wirkung des Abspeckens verwiesen. Die Zeit im Gefängnis helfe, zu verstehen, wie wichtig es sei, das eigene Körpergewicht unter Kontrolle zu halten, sagte der Medienberater Ahmadinejads, Ali-Akbar Javanfekr.

Deutlich abgemagert
Javanfekr antwortete damit auf Journalistenfragen nach dem Befinden des inhaftierten Reformpolitikers und ehemaligen Vizepräsidenten Mohammad Ali Abtahi. Fotos, die während des Prozesses gegen ihn gemacht wurden, zeigen den Geistlichen gegenüber früheren Aufnahmen deutlich abgemagert.

Verschwörung "gestanden"
Abtahi hatte während eines Massenprozesses ein fragwürdiges "Geständnis" abgelegt und behauptet, die Oppositionsführer Mir-Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi hätten mit Ex-Präsident Akbar Hashemi Rafsanjani ein Bündnis geschmiedet, um dem legitimen Wahlsieger - Ahmadinejad - das Präsidentenamt zu entreißen.

Menschenrechtler und Oppositionsvertreter hatten die Glaubwürdigkeit des "Geständnisses" Abtahis in Zweifel gezogen und gemeint, es sei, ebenso wie viele andere, durch Drohungen, Misshandlungen und Folter zustande gekommen. Zudem wiesen sie auf den starken Gewichtsverlust des Angeklagten hin.

"Gelegenheit beim Schopf gepackt"
Ahmadinejad Javanfekr sagte dazu: "Es ist für jemanden, der übermäßig an Gewicht zulegt hat, nur natürlich, im Gefängnis zu der Erkenntnis zu kommen, dass Übergewicht schädlich für die geistige und körperliche Gesundheit ist. Vielleicht hat Herr Abtahi die Gelegenheit beim Schopf gepackt und versucht, abzuspecken."

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