Palästina

Hamas-Chef erschossen

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Nach den Morddrohungen der Al-Aksa-Brigaden gegen Hamas-Funktionäre wurde ein Mann im Westjordanland getötet.

Einen Tag nach der Morddrohung von Anhängern der palästinensischen Al-Aksa-Brigaden gegen Hamas-Funktionäre ist am Mittwoch ein Anführer der Bewegung getötet worden. Eine Gruppe maskierter Männer hat am Mittwoch im Westjordanland einen örtlichen Chef der radikalislamischen Hamas getötet. Wie aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete, wurde der Mann in der Nähe von Kalkiliya erschossen.

Es handelt sich nach Berichten von Augenzeugen um den 37-jährigen Mohammed Odeh. Er wurde getötet, als er nach dem Morgengebet eine Moschee in Hableh im Westjordanland verließ. Die Bewaffneten seien aus einem Auto gesprungen, hätten das Feuer eröffnet und seien dann davongerast. Demnach hatte das Auto israelische Nummernschilder. Die Augenzeugen in Hableh schlossen nicht aus, dass der Überfall auf Odeh von israelischen Geheimagenten verübt wurde. Odeh starb nach Angaben von Sanitätern auf dem Weg ins Krankenhaus.

Blutige Machtkämpfe
In den vergangenen zwei Tagen sind bei gewaltsamen Machtkämpfen zwischen den rivalisierenden Palästinenser-Parteien Fatah und Hamas mindestens zwölf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt worden. Die der Fatah von Präsident Mahmoud Abbas nahe stehenden Al-Aksa-Brigaden drohten daraufhin mit der Ermordung von Hamas-Anführern. Sie begründeten dies damit, dass die Hamas-Anführer für die tödlichen Zusammenstöße zwischen den Palästinensern verantwortlich seien.

Der palästinensische Regierungs-Chef Ismail Haniyeh von der Hamas appellierte an die Palästinenser, die Kämpfe einzustellen und zu Verhandlungen über eine Einheitsregierung zurückzukehren. Präsident Abbas erwägt angesichts der anhaltenden Gewalt einem ranghohen Berater zufolge, eine Notstandsregierung einzuberufen oder vorgezogene Wahlen anzusetzen.

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