Indien und Pakistan nähern sich weiter an. Ziel des Austausches ist der Schutz der Atomanlagen im Kriegsfall.
Trotz der diplomatischen Spannungen nach den Anschlägen von Bombay (Mumbai) haben Indien und Pakistan wieder Informationen über ihre Atomanlagen ausgetauscht. Die Listen der Nuklearanlagen seien in den Außenministerien in Islamabad und Neu-Delhi übergeben worden, teilte ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums am Donnerstag mit.
Schutz der Atomanlagen im Kriegsfall
Ziel des seit 1992
stattfindenden Austauschs ist der Schutz der Atomanlagen im Kriegsfall.
Beide Seiten haben sich verpflichtet, diese bei einem Konflikt nicht
anzugreifen. Seit 2005 gilt zudem ein Abkommen, demzufolge sich beide Länder
über ihre Atomwaffentests gegenseitig informieren.
Pakistans Innenministerium wies unterdessen einen Zeitungsbericht zurück, demzufolge ein im vergangenen Monat festgenommener Extremist seine Beteiligung an den Anschlägen in Bombay gestanden habe. Das "Wall Street Journal" hatte am Mittwoch unter Berufung auf ungenannte Behördenvertreter gemeldet, der aus Pakistan stammende Verdächtige Zarar Shah habe den Ermittlern gesagt, er habe bei der Planung der Anschläge in der indischen Metropole eine Schlüsselrolle gespielt. Diese Aussage wurde dem Bericht zufolge durch von den USA abgehörte Telefonate unterstützt.
Terror in Bombay
Bei der Anschlagsserie in Bombay waren Ende
November 172 Menschen getötet worden. Die Beziehungen der Nachbarn Indien
und Pakistan wurden dadurch weiter belastet. Indien vermutet pakistanische
Islamisten als Drahtzieher der Anschläge. Die Atommächte führten seit ihrer
Unabhängigkeit 1947 bereits dreimal Krieg gegeneinander. US-Präsident George
W. Bush rief am Mittwoch in Telefonaten mit Pakistans Präsident Asif Ali
Zardari und Indiens Regierungschef Manmohan Singh beide Seiten auf, bei der
Aufklärung der Anschläge von Bombay zusammenzuarbeiten.