Die Regierung wirft den Personen einen "psychologischen Krieg gegen das System" vor.
Im Iran sind bei den jüngsten Unruhen nach Regierungsangaben mehrere Ausländer festgenommen worden. Die Ausländer hätten einen psychologischen Krieg gegen das System geführt, sagte der für die Geheimdienste zuständige Minister Heidar Moslehi am Montag im staatlichen Fernsehen. Die Personen seien zwei Tage vor Beginn des schiitischen Ashura-Festes in den Iran gereist. Angaben zur Nationalität der Festgenommenen machte der Minister nicht.
Vorwürfe
Die iranische Regierung hat seit Beginn der
Proteste gegen die Präsidentenwahl vor rund sechs Monaten wiederholt anderen
Ländern vorgeworfen, die Unruhen angestachelt zu haben. Bei den
gewalttätigsten Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und den
Sicherheitskräften seit Juni waren im Dezember acht Menschen ums Leben
gekommen, darunter ein Neffe von Oppositionsführer Mir-Hossein Moussavi.
Gewaltaktionen
Angesichts der Gewalteskalation im Iran ist die
Zukunft der Regierung von Präsident Mahmoud Ahmadinejad nach Einschätzung
des französischen Außenministers Bernard Kouchner ungewiss. "Das Regime wird
von einer internen Opposition bedroht und ich weiß nicht, wohin das führen
wird", sagte Kouchner dem Sender Radio RTL. Hochrangige schiitische
Geistliche seien mit der Arbeit der Regierung nicht einverstanden.
Die Islamische Republik steckt seit der umstrittenen Präsidentenwahl vom Juni in der schwersten innenpolitischen Krise seit der Revolution von 1979. Die Opposition wirft der Regierung in Teheran Manipulationen bei der Abstimmung vor. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und den Sicherheitskräften. Die Opposition hatte zuletzt das Ashura-Fest und die Trauerfeiern für den verstorbenen Großayatollah Hossein Ali Montazeri für landesweite Demonstrationen genutzt.