Nahost-Konflikt

Israel lässt 429 inhaftierte Palästinenser frei

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Israel lässt 429 inhaftierte Palästinenser frei. 20 von ihnen kehren in den Gaza-Streifen zurück, die anderen ins Westjordanland.

Israel hat am Montag 429 palästinensische Häftlinge freigelassen. 408 von ihnen würden ins Westjordanland abgeschoben und 21 in den Gazastreifen, hieß es. Mit der Freilassung der Gefangenen soll die Position des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas gestärkt werden, der sich wie der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert in der vergangenen Woche auf der Nahost-Konferenz in der US-Stadt Annapolis bereiterklärt hatte, bis Ende 2008 ein Friedensabkommen zu erreichen.

Tausende Palästinenser in Haft
In Israel sind rund 9.000 Palästinenser in Haft. Seit Juli wurden 770 freigelassen. Dies reicht vielen Palästinensern nicht. Abbas hat die Freilassung von 2.000 von ihnen gefordert, was Israel aber abgelehnt hat. Am Sonntag konnten 199 Palästinenser aus dem Gazastreifen ausreisen. Es handelt sich dabei um Palästinenser, die normalerweise im Ausland leben und wegen der Abriegelung des Gazastreifens nach der Machtübernahme der radikal-islamischen Hamas im Juni dort gestrandet waren. Sie überquerten nunmehr den Grenzübergang Eres im Norden des Autonomiegebiets und reisten von dort nach Ägypten weiter.

Ägypten öffnete seine Grenze zum Gazastreifen am Montag, um palästinensischen Pilgern die Teilnahme an der Pilgerfahrt (Hadsch) nach Mekka zu erlauben. Es war das erste Mal seit der Machtübernahme der Hamas, dass Ägypten seine Grenze zum Gazastreifen öffnete. Rund 700 Menschen hofften, am Montag über diese Grenze ausreisen zu können. In der Früh durfte aber zuerst nur ein Bus passieren. Die Hadsch beginnt heuer am 18. Dezember.

Milliarden-Hilfe
Die Palästinenser wollen die internationale Gemeinschaft für die Jahre von 2008 bis 2010 um 5,5 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) Hilfe bitten. Der palästinensische Planungsminister Samir Abdullah erklärte am Sonntag, die Nahost-Konferenz in Annapolis in der vergangenen Woche habe eine positive Atmosphäre für das Treffen der Geberländer am 17. Dezember in Paris geschaffen.

Israelische Soldaten haben unterdessen am Montag bei einem Feuergefecht im nördlichen Gazastreifen drei Mitglieder der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet. Die drei Männer hätten in der Nähe des Grenzzaunes zu Israel eine Bombe gezündet und dabei einen israelischen Armeeangehörigen verletzt, heißt es in einer Erklärung der Ezzedin-al-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas.

Nach Angaben einer israelischen Armeesprecherin haben militante Palästinenser allein am Sonntag 14 Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Grenzstädte abgefeuert. Allein im vergangenen Monat sei Israel mit rund 240 Kassam-Raketen und Mörsergranaten beschossen worden

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