Nach einer zweitägigen Sperre hat Israel am Sonntag erneut die Übergänge in den Gazastreifen geöffnet.
Die radikalislamische Hamas teilte mit, die Übergänge Erez, Sufa und Nachal Oz seien für Warentransporte offen. Nur der Karni-Übergang sei wegen Reparationsarbeiten geschlossen. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hatte die Öffnung am Vorabend angeordnet.
Israel hatte am Donnerstagabend den Gazastreifen erneut abgeriegelt, nachdem militante Palästinenser wieder eine selbst gebaute Rakete auf israelisches Grenzgebiet abgefeuert hatten. Nach israelischen Militärangaben gab es insgesamt sechs Raketenangriffe aus dem Gazastreifen seit der Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen Israel und den militanten Palästinensergruppen am 19. Juni.
Abfangrakete getestet
Hamas legte angesichts der mehrfachen
Schließung der Grenzübergänge die Verhandlungen mit Israel über die
Freilassung des israelischen Soldaten Gilad Shalit vorübergehend auf Eis.
Nach Angaben des Hamas-Führers Mussa Abu Marsuk sagte die Organisation eine
für kommende Woche geplante Verhandlungsrunde in Ägypten ab. Die
radikalislamische Gruppierung fordert im Gegenzug für die Freilassung des
Soldaten, der vor zwei Jahren in den Gazastreifen verschleppt worden war,
dass mehrere hundert Palästinenser aus israelischer Haft entlassen werden.
Unterdessen hat Israel erneut erfolgreich eine Abfangrakete getestet, die künftig Angriffe militanter Palästinensern aus dem Gazastreifen abwehren soll. In den vergangenen Tagen sei das Abwehrsystem "Stahlgewölbe", das Kurzstreckengeschosse wie Kassam-und Katjuscha-Raketen unschädlich machen kann, erfolgreich getestet worden, berichtete am Sonntag der staatliche israelische Rundfunk. Es soll in einem Jahr eingesetzt werden und auch Mörsergranaten abfangen. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hatte im Jänner die Entwicklungsstätte der Abfangrakete in Rafael besucht und sich über die Fortschritte der Entwicklung informiert.