Bewegung im Nahost-Friedensprozess: Israel und die Hamas vereinbaren Waffenruhe. Jetzt verhandelt Tel Aviv mit Beirut und Damaskus über Frieden.
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat sich zu direkten Friedensverhandlungen mit dem syrischen Präsidenten Bashar al Assad bereiterklärt. Die Möglichkeit könnte sich am Rande des EU-Mittelmeergipfels am 13. Juli ergeben, wenn beide Politiker in Paris seien, sagte Olmert am Donnerstag der französischen Tageszeitung "Le Figaro": "Wenn wir uns mit Syrien auf die präzise Agenda geeinigt haben, wird es Zeit für den Start direkter Kontakte." Wenn beide Seiten seriös seien, "werden wir uns bald an einen Tisch setzen".
Treffen in Ankara
Erst Ende Mai hatten Israel und Syrien nach
achtjähriger Unterbrechung ihre indirekten Friedensgespräche wieder
aufgenommen. Am Wochenende trafen sich Berater Olmerts in Ankara mit einer
Delegation aus Damaskus. Syrien fordert von Israel eine Rückgabe der
Golanhöhen, die Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert und besetzt hat.
Olmert zeigte sich zuversichtlich, dass eine Initiative dazu von seiner
Regierung im Parlament oder durch Wahlen legitimiert werden könnte. "Die
Mehrzahl der Israelis würden dies bestätigen. Wir wollen Frieden und
Sicherheit."
Im Gegenzug müsse Syrien aufhören, "ein Zentrum für den Terror zu sein und die Hauptquartiere der Hamas und des Islamischen Jihads zu beherbergen". Dass sich Assad derzeit nicht vom Iran lossagen wolle, habe dagegen keine große Bedeutung. "Wenn die Syrier Frieden mit Israel machen, wird dies die Realität in der gesamten Region verändern."
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