Ex-Oppositionschef Rutelli gründet mit elf Getreuen die "Allianz für Italien".
Italien bekommt eine neue Oppositionspartei. Der ehemalige Oppositionschef Francesco Rutelli ist mit elf Getreuen aus der größten Oppositionspartei Partito Democratico (PD) ausgetreten und hat eine eigene politische Bewegung gegründet. "Allianz für Italien" heißt die neue Gruppierung, die offiziell am 11. und 12. Dezember in Parma aus der Taufe gehoben werden soll. Die neue Zentrumsbewegung soll die gemäßigte Wählerschaft ansprechen und an den im kommenden März geplanten Regional- und Kommunalwahlen teilnehmen.
Linksruck führte zum Austritt
Der 55-jährige Rutelli, der
2001 als Premierkandidat der Mitte-Links-Allianz die Parlamentswahlen gegen
Regierungschef Silvio
Berlusconi verloren hatte, hat sich zum Austritt aus der PD
entschlossen, zur deren Gründung er im vergangenen Jahr selber beigetragen
hatte, nachdem der Ex-Industrieminister Pierluigi Bersani die Wahl für den
Posten des PD-Vorsitzenden gewonnen hatte. Rutelli hatte die Kandidatur von
Bersanis Gegner, Dario Franceschini, gesponsert. Mit Bersani befürchte er
einen klaren Linksruck der Partei, daher verabschiede er sich von der
Gruppierung, erklärte der katholische Rutelli.
"Wir wollen die innovativen Kräfte vereinen, die sich für ein demokratisches, liberales und reformorientiertes Italien einsetzen wollen", sagte der 55-jährige Rutelli bei der Vorstellung der neuen Gruppierung, der sich 20 Parlamentarier anschließen wollen. Die neue Gruppierung soll laut den Gründern den Italienern eine Alternative zum Populismus Berlusconis und der mit ihm verbündeten Lega Nord bieten.