Nach einem Bombenanschlag auf einen Armeebus kündigte die Regierung den seit 2002 gültigen Waffenstillstand auf. Offizielles Ende ist am 16. Jänner.
Nach der Aufkündigung des Waffenstillstands zwischen der Regierung von Sri Lanka und den Tamilen-Rebellen ist es im Norden des Landes zu heftigen Kämpfen gekommen. Mindestens sechs Kämpfer der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) sowie ein Soldat der Regierungstruppen seien getötet worden, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Colombo mit. Die Rebellen sprachen von zehn getöteten Soldaten.
Ende der Feuerpause offiziell am 16. Jänner
Nach der
Verkündung ihres Ausstiegs aus der Waffenruhe am Mittwoch leitete die
Regierung das dafür vorgesehene Verfahren am Donnerstag mit einer Meldung an
Norwegen ein. Die Feuerpause endet damit offiziell am 16. Jänner.
Bereits wieder erste Opfer
Abweichend von der Erklärung des
srilankischen Verteidigungsministeriums erklärten die LTTE-Rebellen, sie
hätten in Folge einer Armeeoffensive zehn Soldaten getötet und 15 weitere
verletzt. Sie selbst erlitten demnach keine Verluste. LTTE wie auch die
srilankische Regierung sind dafür bekannt, die Opferzahlen der Gegner hoch
anzusetzen.
Anschläge in Colombo
Die Polizei teilte mit, bei einem
Sprengstoffanschlag seien zwei Soldaten getötet und drei weitere verletzt
worden. Die Sicherheitsvorkehrungen in Colombo wurden weiter verschärft.
Dort waren am Mittwoch bei einem Anschlag auf einen Armeebus fünf Menschen
ums Leben gekommen und 28 weitere verletzt worden.
Ausstieg als Reaktion auf Anschlag
Die Regierung hatte nach dem
Anschlag auf den Armeebus verkündet, aus dem Waffenstillstand auszusteigen,
der nach der Vermittlung Norwegens 2002 in Kraft getreten war. Um das Ende
des Waffenstillstands offiziell zu machen, sei eine entsprechende Mitteilung
an die norwegische Regierung gesendet worden, teilte das srilankische
Außenministerium am Donnerstag mit. Damit ende am 16. Januar auch die
Mission von Norwegen und Island zur Überwachung der Feuerpause.
"Ernster Schritt"
Der norwegische Entwicklungsminister
Erik Solheim sprach in einer Erklärung von einem "ernsten Schritt" der
srilankischen Regierung und äußerte die Besorgnis, dass die Gewalt in dem
Inselstaat nun weiter eskalieren werde. Die von Norwegen vermittelten
Friedensgespräche zwischen Regierung und LTTE waren bereits im Oktober 2006
abgebrochen worden.