Abdullah begrüßte die Entscheidung des Amtinhabers. Zahlreiche Wahlleiter wurden derweil entlassen.
Nach dem afghanischen Präsidenten Hamid Karzai hat sich auch sein Herausforderer Abdullah Abdullah mit der Stichwahl am 7. November einverstanden erklärt. Der ehemalige Außenminister sagte am Mittwoch in Kabul, er sei bereit, erneut gegen Karzai anzutreten. Er habe den Amtsinhaber angerufen und ihm dafür gedankt, dass er einem zweiten Wahldurchgang zugestimmt habe. Abdullah begrüßte die Stichwahl als "einzig mögliches Szenario".
Sein Wunsch sei es, dass die Stichwahl unter guten Umständen stattfinden
werde, was die "Sicherheit" und die "Transparenz"
angehe, fügte Abdullah hinzu. Er habe Karzai am Dienstagabend angerufen und
ihm dafür gedankt, dass er einer zweiten Wahlrunde zugestimmt habe.
Wahlbetrug
vorbeugen
Karzai hatte am Dienstag die Entscheidung der Unabhängigen
Wahlkommission (IEC) für eine Stichwahl akzeptiert. Die IEC erklärte
entgegen ursprünglicher Angaben, keiner der Kandidaten habe im ersten
Durchgang die absolute Mehrheit erzielt. Nach der Wahl am 20. August hatte
es zunächst geheißen, Karzai habe knapp 55 Prozent und Abdullah 28 Prozent
der Stimmen erhalten. Damit wäre Karzai schon im ersten Durchgang im Amt
bestätigt worden. Wegen Vorwürfen des Wahlbetrugs wurde jedoch ein Teil der
Stimmen neu ausgezählt.
Die afghanische Regierung bemüht sich nun, einer erneuten Wahlmanipulation vorzubeugen. Mehr als die Hälfte der Leiter aller Wahllokale im Land seien entlassen worden und würden ersetzt, sagte ein Sprecher der Vereinten Nationen am Mittwoch in Kabul. Es handle sich um Mitarbeiter der Wahlkommission, gegen die Beschwerden von Kandidaten oder Wahlbeobachtern vorlägen. Auf diese Weise solle die Glaubwürdigkeit der Wahlergebnisse nach der umstrittenen ersten Abstimmungsrunde wiederhergestellt werden.