Die 6.000-Seelen-Gemeinde will nicht mehr zu Spanien gehören.
Bei einem als symbolisch angesehenen Referendum in der katalanischen Stadt Arenys de Munt hat sich die überwältigende Mehrheit der Abstimmungsteilnehmer für eine Unabhängigkeit der Region Katalonien von Spanien ausgesprochen. Von 2.671 abgegebenen Stimmen seien 2.568 für die Unabhängigkeit Kataloniens gewesen, teilten die Organisatoren am Sonntagabend mit. Dies sei eine Zustimmungsrate von rund 96 Prozent. Die Abstimmung in der knapp 50 Kilometer von Barcelona entfernt gelegenen 6.000-Einwohner-Stadt sorgte landesweit für Beachtung, obwohl sie von der Justiz als nicht rechtmäßig erklärt worden war.
Privates Wahllokal
Die Abstimmung fand in einem privaten
Wahllokal statt, nachdem ein Gericht in Barcelona die ursprünglich geplante
Nutzung von Gemeinderäumen für das Referendum untersagt hatte. Als
Begründung führte der Richter an, ein solches Referendum könne laut
Verfassung nur vom spanischen König auf Antrag der Regierung angesetzt
werden.
In Katalonien hatte sich im Jahr 2006 eine Mehrheit per Referendum für eine erweiterte Autonomie ausgesprochen, aber die oppositionelle Volkspartei (PP) ging dagegen vor Gericht an. Ein Urteil des Verfassungsgerichts wird noch vor Jahresende erwartet. Spaniens autonome Gemeinschaften und Städte entscheiden bereits in vielen Angelegenheiten weitgehend unabhängig, darunter in Fragen der Bildung und der Gesundheit.