Nach einem Militärschlag von US-geführten Truppen gegen die Taliban in Afghanistan gibt es wieder zivile Opfer zu beklagen.
US-geführte Koalitionstruppen haben in der südafghanischen Provinz Helmand versehentlich zwei Kinder und eine Frau getötet. Das Militär teilte am Montag in Kabul mit, bei der Operation am Vortag seien Extremisten mit Verbindungen zu den Taliban-Kämpfern getötet worden. Mehrere der Aufständischen hätten sich in einem Gebäude verschanzt gehabt, das die Soldaten daraufhin mit einer Granate angegriffen hätten. Das Gebäude sei eingestürzt. In den Trümmern seien neben mehreren getöteten Extremisten die Leichen der Kinder und der Frau gefunden worden. Der afghanische Präsident Hamid Karzai hatte die USA zuletzt wegen der hohen Zahl ziviler Opfer um eine Verringerung ihrer Luftangriffe gegen Aufständische gebeten.
Taliban töten vier Polizisten
In der Nähe der Stadt Ghazni
starben bei einem Angriff von Taliban-Aufständischen auf einen
Sicherheitsposten in der Nacht auf Montag vier Polizeibeamte. Zwei weitere
Polizisten seien verletzt worden, gab der Polizeichef der Provinz, Muhammad
Saman, bekannt. Die Taliban bekannten sich zu der Attacke. Bei dem
folgenschwersten Taliban-Angriff auf die NATO-geführte Schutztruppe ISAF
seit Monaten waren am Wochenende im Osten des Landes sechs ausländische
Soldaten getötet worden.
Afghanische Regierung von 40.000 ausländischen Soldaten abhängig
Durch
die US-geführte Militärinvasion 2001 war das Mitte der 1990er-Jahre an die
Macht gekommene fundamentalistische Taliban-Regime gestürzt worden. Die
Regierung des Präsidenten Karzai ist von der Hilfe von 40.000 ausländischen
Soldaten abhängig. US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte die
europäischen NATO-Partner zuletzt wegen ihrer Zurückhaltung bei der
Entsendung zusätzlicher Truppen nach Afghanistan kritisiert.