Hoffnung steigt

Kolumbiens Armee spürt FARC-Geiseln auf

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Bewegung im Geiseldrama in Kolumbien: Die Armee hat offenbar den Aufenthaltsort der Verschleppten entdeckt. Ein Versuch zur Rettung blieb indes aus.

Die kolumbianische Armee hat nach eigenen Angaben den Aufenthaltsort von drei US-Geiseln der linksgerichteten FARC-Rebellen entdeckt. "Wir haben sehr genaue Informationen über den Aufenthaltsort der (Rebellen-)Anführer, der Geiseln und der Lager bekommen", sagte der kolumbianische Verteidigungsminister Juan Manuel Santos am Montag dem Radiosender RCN, ohne den Zeitpunkt der Entdeckung zu nennen.

Soldaten hätten die US-Geiseln Keith Stansell, Thomas Howes und Marc Gonsalves an einem Ort im südöstlichen Verwaltungsbezirk Guaviare vom anderen Ufer aus im Apaporis-Fluss baden sehen und Englisch sprechen hören. Die drei Männer hatten im Auftrag des US-Außenministeriums gearbeitet, als FARC-Rebellen ihr Flugzeug abschossen.

Santos sagte weiter, die Armee habe keinen Versuch zur Rettung der US-Geiseln gestartet, weil deren Sicherheit bei einem solchen Einsatz nicht hätte garantiert werden können. Zum Aufenthaltsort der berühmtesten FARC-Geisel, der franko-kolumbianischen Politikerin Ingrid Betancourt, machte der Verteidigungsminister keine Angaben.

Chavez fordert FARC zum Frieden auf
Der venezolanische Präsident Hugo Chávez, der in der Geiselkrise zwischenzeitlich vermittelt hatte, hatte die FARC am Sonntag zur bedingungslosen Freilassung all ihrer Geiseln aufgefordert. Die kolumbianische Regierung hatte dem linken Staatschef wiederholt vorgeworfen, die FARC zu unterstützen. Die Rebellen halten insgesamt rund 750 Menschen gefangen und haben angeboten, 39 ihrer Geiseln im Gegenzug zur Freilassung von 500 FARC-Häftlingen gehen zu lassen.

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