Auch Markus Rogan verpasst Medaille. Lochte holt Gold über 200 m Lagen vor Phelps.
Österreichs Schwimmer werden von den Langbahn-Weltmeisterschaften in Shanghai - wie zuletzt 2003 in Barcelona - wohl ohne Medaille heimkehren. Markus Rogan belegte am Donnerstag im Oriental Sports Center als letzte realistische OSV-Podesthoffnung bei diesen Titelkämpfen über 200 m Lagen in 1:58,14 Minuten Rang fünf, auf Bronze fehlten dem 29-Jährigen 45/100 Sekunden. Die Chance darauf hatte er im Grunde schon auf der ersten Länge minimiert.
Bronze in Reichweite
"Das Positive ist, dass ich nur knapp hinter Bronze bin", beschrieb Rogan danach den ersten Teil seiner Gefühle. "Das Negative ist, dass ich knapp hinter Bronze bin." Soll heißen, dass der Wiener aus dem nicht allzugroßen Rückstand auf den Dritten für künftige Rennen Hoffnung schöpft, aber natürlich auch der vergebenen Medaillenchance nachtrauert. "Manchmal hat man halt kein Glück und manchmal kommt noch Pech dazu."
Lochte in Weltrekordzeit
Schon beim Start hatte Rogan eine Zehntel Sekunde liegengelassen, bis Ende der Delfinlage war der Rückstand auf den da noch in Führung gelegenen Michael Phelps auf 1,24 Sekunden angewachsen. Der Rekord-Olympiasieger aus den USA bot dem Favoriten und Titelverteidiger Ryan Lochte in Folge ein packendes Duell um Gold, musste sich in 1:54,16 seinem Landsmann schließlich nur um 16/100 geschlagen geben.
Die 1:54,00 Lochtes werden als historische Marke in die Geschichte dieses Sports eingehen, denn es ist der erste Weltrekord auf der olympischen Langbahn seit der Rom-WM 2009 bzw. seit Ende der Ganzkörperanzug-Ära. Möglich wurde er nur, da Lochte von Phelps bis aufs Letzte gefordert worden war. Die bisherige Topmarke hatte Lochte eben bei den Titelkämpfen in Rom am 30. Juli 2009 mit 1:54,10 aufgestellt. Dass er nun ohne "suit" schneller war, wertet die Leistung noch mehr auf.
US-Asse in eigener Liga
Die beiden US-Asse schwammen ihr eigenes Rennen. Rogan: "Ich muss zugeben, die waren in einer eigenen Welt." Phelps legte 3,53 Sekunden zwischen sich und Cseh. Eine weitere Zehntel dahinter belegte der Brite James Goddard Rang vier, Rogans brasilianischer Trainingspartner Thiago Pereira landete nach vierten Plätzen bei Olympia 2008 und WM 2009 in 1:59,00 auf Rang sechs. Der Australier Kenneth To in 1:59,26 und der Japaner Yuya Horihata in 1:59,52 spielten keine Rolle.
Lochte freilich ließ sich von den 18.000 Zuschauern feiern. "Alles was ich sagen kann, ist 'Yeah'. Ich wusste, dass es ein Kampf zwischen mir und Michael wird", sagte der 26-Jährige. "Und einen Weltrekord zu brechen, ist immer aufregend." Phelps war in einer ersten Reaktion ob der knappen Niederlage ein wenig enttäuscht: "Ryan hat sich verbessert, er ist jetzt mehr fokussiert. Aber andererseits war ich schneller als bei Olympia, das ist eine feine Sache." Cseh war mit seinem Platz, nicht aber mit der Zeit zufrieden.
Rogan: "Machte mir zuviel Stress"
Rogan meinte schließlich, nicht alles wie im Semifinale erwischt zu haben, auch wenn er wieder annähernd das positive Gefühl von der Vorschlussrunde gehabt habe. "Aber ich habe mir gestern auch zu viel Stress gemacht, das hat viel Kraft gekostet." Selbstzweifel hatten das OSV-Ass nach einer schwächeren Vorlaufleistung geplagt. Andererseits sah er in seinem Ergebnis eine gute Motivation für Olympia 2012 in London: "Ich habe nächstes Jahr die Chance auf Bronze. Ich muss sie nur nutzen."
Ergebnis 200 m Lagen
1. Ryan Lochte (USA) 1:54,00 Minuten (Weltrekord)
2. Michael Phelps (USA) 1:54,16
3. Laszlo Cseh (HUN) 1:57,69
4. James Goddard (GBR) 1:57,79
5. Markus Rogan (AUT) 1:58,14 (Olympia-und EM-Limit)
6. Thiago Pereira (BRA) 1:59,00
7. Kenneth To (AUS) 1:59,26
8. Yuya Horihata (JPN) 1:59,52
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12.20 Uhr: Lochte siegte übrigens in Weltrekordzeit von 1:54,00
12.19 Uhr: Rogan - wie am Vortag schon Jukic - kann seine Semfinalzeit nicht wiederholen. Das kostete natürlich einen besseren Platz als Rang 5.
12.18 Uhr: 3. Lage: Brust - Rogan schon knapp hinter den Top 3. Die Entscheidung fällt über die letzte Lage - Kraul. Lochte holt Gold vor Phelps und Cseh. Rogan wird Fünfter.
12.17 Uhr: Los geht's! Guter Start von Rogan. Erste Lage: Delphin - Rogan da leider klar zurück, aber das ist seine schwächste Strecke. 2. Lage: Rücken. Hier muss Rogan aufholen. Naja, nicht so richtig.
12.15 Uhr: Direkt nach Rogan kommen Cseh, Phelps und Lochte in die Halle - die großen Medaillenfavoriten.
12.14 Uhr: Das Licht in der Halle erlischt. Durch das große, mit Videoleinwänden bestückte Tor, kommen die Finalisten einzeln in die Halle. Jetzt ist auch Markus Rogan da. Er wird das Rennen auf Bahn 6 in Angriff nehmen - so wie gestern auch Dinko Jukic. Hoffentlich kein schlechtes Omen.
12.13 Uhr: Die Halle ist bereit, das Publikum voller Vorfreude: Alles wartet auf den Einzug der Lagen-Finalisten.
12.11 Uhr: In Kürze wird es für uns ernst, dann steht das 200 m Lagen-Finale mit Markus Rogan am Programm.
12.10 Uhr: Die Niederländerin Hemskeer holt sich den Sieg im zweiten 100 m-Kraulhalbfinale.
12.08 Uhr: Die Starterinnen des zweiten 100 m-Kraulhalbfinales der Damen kommen in die Halle.
12.05 Uhr: Siegerin des ersten 100 m-Kraulhalbfinales ist die Britin Halsall.
12.03 Uhr: Die ersten acht Kraul-Halbfinalistinnen betreten die Schwimmhalle.
12.02: Der erste Bewerb der heutigen Final-Session sind die beiden Halbfinali über 100 m Kraul der Damen.
12 Uhr: Zunächst werden die Schiedsrichter vorgestellt - ja, auch so etwas gibt es beim Schwimmen.
12 Uhr: Die Halle in Shanghai wie üblich gut gefüllt, auch wennnicht komplett ausverkauft.
11.50 Uhr: In 10 Minuten starten die Final-Sessions. Markus Rogans Endlauf ist für 12.13 Uhr angesetzt.
11.03 Uhr: Rogans Vorbereitungsplan für das heutige Finale: "Ich möchte Ruhe finden und mich auf den Endlauf konzentrieren."
10.24 Uhr: Die Favoritenrollen sind heute klar verteilt: Um Gold streiten sich die US-Stars Lochte und Phelps. Bronze wird dann ein offener Kampf, wobei Rogan, der Ungar Cseh und der Brasilianer Pereira die besten Chancen auf das Edelmetall haben dürften - das wird jedenfalls ein Kampf auf Biegen und Brechen.
9.20 Uhr: In den nächtlichen Vorläufen gab es für Österreichs Schwimmer heute leider nichts zu holen: Die Damen-Kraulstaffel verpasste das Olympia-Limit klar. Stoss, Koschischek und Mate durften in den Einzel-Bewerben nicht einmal an den Aufstieg ins Halbfinale ranschnuppern. Abgesehen von Rogan und Jukic scheint Österreichs "Schwimmwunder" der letzten Jahre ziemlich ins Stottern geraten zu sein.
8.30 Uhr: Guten Morgen und herzlich willkommen beim oe24-Ticker zur Schwimm-WM in Shanghai. Nach dem verpatzten Versuch von Dinko Jukic gestern, versucht heute Markus Rogan über 200 m Lagen die erste Medaille für Österreich bei dieser WM zu holen. Startschuss für den Wiener ist um 12.13 Uhr.
