Die Kosovo-Troika wird den Verhandlungsteams Belgrads und Pristinas beim nächsten Treffen am Dienstag in Brüssel einen sogenannten neutralen Status vorschlagen.
Dieser soll laut dem EU-Vertreter in der Troika, dem deutschen Botschafter Wolfgang Ischinger, darauf abzielen, zu einer "Normalisierung der Beziehungen" zwischen den beiden Seiten zu führen. Der Vorschlag werde allerdings kein Wort zur Status-Frage enthalten, meldeten Belgrader Medien.
Angebot
Die vorbereitete Einigung über einen "neutralen Status"
werde ein Angebot an die zwei Seiten sein, ihre Beziehungen ungeachtet
dessen zu verbessern, wie heute oder morgen die Entscheidung über den
völkerrechtlichen Status der UNO-verwalteten Provinz ausfallen möge, wurde
Ischinger in einer albanischsprachigen Sendung des US-Rundfunksenders Voice
of America zitiert. Gegenwärtig gebe es gar keine Beziehungen zwischen
Serbien und dem Kosovo. Einerseits befände sich der Kosovo unter
UNO-Verwaltung, andererseits werde er von Serbien als eigenes Staatsgebiet
betrachtet. Es gebe nicht einmal den Versuch der Zusammenarbeit, meinte
Ischinger.
Ischinger zufolge würden die Details des neuesten Troika-Angebotes erst ausgearbeitet. Auf jeden Fall soll es sich um eine Einigung über die Zusammenarbeit und gegenseitige Beratungen in bestimmten Bereichen - darunter Wirtschaft, Handel und die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität - handeln. Der Vertrag soll unter anderem auch dem Kosovo bestimmte Aufgaben auferlegen; etwa, mit Serbien über die Minderheitenfragen und die gemeinsamen Grenzen zu beraten.
Die Kosovo-Troika führt seit August Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina und soll um den 10. Dezember UN-Generalsekretär Ban Ki-moon über die Ergebnisse informieren. Eine Einigung der zwei Seiten über eine Kompromissformel für den künftigen Kosovo-Status ist kurz vor dem Abschluss der Gespräche nicht in Sicht.