Der im Exil in Simbabwe lebende Ex-Diktator Äthiopiens ist von einem Sondergericht wegen "Völkermordes" in Abwesenheit verurteilt worden.
Der marxistisch orientierte Offizier hatte 1974 am Sturz von Kaiser Haile Selassie mitgewirkt und stand von 1977 bis 1991 an der Spitze eines von der Sowjetunion unterstützten Regimes. Mengistu und elf seiner ehemaligen Mitarbeiter waren am 12. Dezember vorigen Jahres von dem Sondertribunal nach mehr als zwölfjährigem Prozess in mehr als 211 Anklagepunkten wegen "Völkermordes" und Mordes schuldig gesprochen worden. In dem Verfahren waren die Gräueltaten während der Militärdiktatur und der Zeit des "roten Terrors" aufgearbeitet worden. Dem Ex-Diktator hatte die Todesstrafe gedroht. Simbabwe hat ihm politisches Asyl gewährt und eine Auslieferung bisher abgelehnt.