Vor Regionalwahl

Lega trennt sich von Silvio Berlusconi

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Rechte Regierungspartei kündigt Partnerschaft mit Partei des Ex-Premiers.

Gestärkt durch zunehmende Umfragewerte will die in Italien regierende Lega sich von Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi trennen, mit der sie an den Parlamentswahlen im März teilgenommen hatte. Die Lega wird ohne die Forza Italia an den Regionalwahlen in den Abruzzen am 21. Oktober teilnehmen.
 
"Wir haben den Beschluss ergriffen: Die Lega wird allein am Wahlkampf in den Abruzzen teilnehmen. Wir werden siegen", schrieb der Abgeordnete Giuseppe Bellachioma, Koordinator der Lega in der mittelitalienischen Region. Die Partei von Innenminister Matteo Salvini enttäuscht somit die Erwartungen der Forza Italia, die auf eine Wahlallianz in den Abruzzen gehofft hatte. Eine Mitte-Rechts-Allianz hatte die Region in den letzten Jahren regiert.
 
EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, Spitzenpolitiker der Forza Italia, rief die Lega auf, sich von der populistischen Fünf Sterne-Bewegung zu trennen, mit der sie die neue Regierung in Rom aufgebaut hat. Tajani prophezeite der Regierung um Premier Giuseppe Conte eine kurze Lebenszeit. "Die Regierung wird nicht lange halten. Die Ansichten der Lega und der Fünf Sterne-Bewegung sind zu unterschiedlich. Wie lang kann Lega-Chef Salvini eine Regierung aushalten, in der die Fünf Sterne-Bewegung das Sagen hat?", fragte Tajani im Interview mit der Tageszeitung "Quotidiano Nazionale" (Samstagsausgabe).
 
Forza-Italia-Chef Berlusconi dementierte indes, dass seine Partei wegen der zunehmenden Popularität der Lega unter Imageverlusten leide und dass mehrere ihrer Parlamentarier zur Salvini-Gruppierung übertreten wollten. "Forza Italia ist gesund, es gibt keinen signifikanten Parlamentarier-Verlust", versicherte Berlusconi. In den vergangenen Tagen hatte die Duce-Enkelin und EU-Parlamentarierin Alessandra Mussolini die Forza Italia verlassen.
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