Präsidentenwahl

Linke siegen in El Salvador

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Vertreter früherer Guerillas setzen sich gegen die Konservativen durch.

Im zentralamerikanischen El Salvador ist es zu einem historischen Machtwechsel gekommen. Bei der Präsidentenwahl am Sonntag setzte sich mit Mauricio Funes erstmals seit dem Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1992 ein Vertreter der linksgerichteten früheren Guerilla-Organisation FMLN durch. Funes lag nach Auszählung von rund 90 Prozent der Stimmen mit 51,27 Prozent vor seinem konservativen Kontrahenten Rodrigo Avila von der regierenden Arena-Partei, der es auf 48,78 Prozent der Stimmen brachte.

Angst geschürt
Funes erklärte sich am Sonntagabend zum Sieger der Präsidentenwahl: "Ich bin der gewählte Präsident aller Salvadorianer." Der Linkskandidat versprach, das gespaltene Land einen zu wollen. Im Wahlkampf hatte die regierende Arena-Partei Ängste vor einer kommunistischen Machtübernahme unter Funes geschürt. Ein Sympathisant der Linken hielt der langjährigen Regierungspartei dagegen vor, "in den vergangenen 20 Jahren nur gestohlen" zu haben. Der Wahlkampf war einer der polarisierendsten seit dem Bürgerkrieg (1980-92), in dem 75.000 Menschen ums Leben gekommen waren.

Feierlichkeiten
Schon nach Bekanntwerden der ersten Teilergebnisse waren zahllose Anhänger der Linken auf die Straßen der Hauptstadt San Salvador geströmt und feierten ihren Kandidaten Funes. Anhänger des konservativen Bewerbers Avila gaben sich jedoch nicht geschlagen und hofften auf eine Trendwende. Avila hat seine Niederlage bisher nicht eingestanden.

Wachsende Unzufriedenheit
Der ehemalige Fernsehjournalist Funes hatte den verbreiteten Ärger über die Steuerhinterziehung von Großunternehmen in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs gestellt. Die Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti (FMLN) profitierte auch von der wachsenden Unzufriedenheit mit der Arena-Partei, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Regierung stellte. Der scheidende Staatschef Tony Saca durfte gemäß Verfassung nicht mehr antreten.

Gemäßigter Wahlkampf
Funes gab sich im Wahlkampf betont gemäßigt und trat damit Befürchtungen entgegen, er wolle El Salvador ins Fahrwasser des umstrittenen linksnationalistischen venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez bringen. Ein solcher Linksruck würde die wichtigen Beziehungen des Landes zu den USA belasten, warnte die Arena-Partei.

In den USA leben 2,5 Millionen Salvadorianer, die Milliarden US-Dollar in ihre Heimat schicken und somit eine große Stütze für die Wirtschaft des zentralamerikanischen Landes sind. US-Präsident Barack Obama hat betont, auch mit einer linksgerichteten salvadorianischen Regierung zusammenarbeiten zu wollen. Sein Vorgänger George W. Bush hatte vor der Präsidentenwahl 2004 noch vor einer Verschlechterung der bilateralen Beziehungen im Falle eines Sieges der Linken gewarnt.

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