Demokraten-Vorwahlen

Obama will sich in Iowa zum Sieger erklären lassen

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In Iowa feierte Obama seinen ersten Triumph über Clinton. Dort will er sich nach den Wahlen in Kentucky und Oregon zum Sieger ausrufen lassen.

Kurz vor Abschluss der US-Vorwahlen plant Barack Obama eine symbolträchtige Reise nach Iowa, wo er Anfang Jänner seinen ersten Triumph im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten feierte. Der Senator aus Illinois will dort am Dienstag auftreten, wenn zur selben Zeit die Ergebnisse der Abstimmungen in Kentucky und Oregon erwartet werden. Während Obama in Oregon laut Umfragen einen weiteren Sieg davontragen dürfte, hat seine Rivalin Hillary Clinton in Kentucky voraussichtlich die Nase vorn. Anschließend stehen bis zum 3. Juni noch drei weitere Vorwahlen an. Das Obama-Lager hofft aber, bereits nach den beiden Abstimmungen am Dienstag verkünden zu können, dass der 46-Jährige endgültig die Mehrheit der für eine Nominierung benötigten Delegiertenstimmen erobert hat.

Clinton gibt sich nicht geschlagen
Obama liegt seit Wochen vor Clinton, die sich aber nicht geschlagen gibt. "Es gibt ein paar Leute, die seit Monaten sagen, das hier sei gelaufen", sagte die New Yorker Senatorin am Rande eines Auftritts am Wochenende in Kentucky. "Und jedes Mal kommen die Wähler zurück und sagen: 'Oh nein. Ist es nicht'. Man gibt nicht auf, bis man das zu Ende bringt, was man angefangen hat."

Die 60-Jährige hofft immer noch, mehr Superdelegierte von sich zu überzeugen als Obama. Diese knapp 800 Delegierten sind nicht an den Ausgang der Vorwahlen gebunden und geben wegen des engen Rennens den Ausschlag bei der Nominierung. Zuletzt deutete sich an, dass immer mehr Superdelegierte Obama bevorzugen.

Mitarbeiter lassen dementieren
Obama-Mitarbeiter versuchten inzwischen herunterzuspielen, dass der Auftritt in Iowa bereits zur Siegesfeier geraten könne. Es gehe darum, nach vorne zu blicken, sagte ein Berater, der namentlich nicht genannt werden wollte. Iowa spiele bei der Wahl im November eine wichtige Rolle, da hier keine klare Präferenz für Demokraten oder Republikaner auszumachen sei. Obama sagte, seine Reise nach Iowa sei eine nette Gelegenheit, all diejenigen wieder zu treffen, die seiner Kampagne am Anfang geholfen hätten. Vor Beginn der Vorwahlen galt Clinton monatelang als klare Favoritin. Doch beim Auftakt in Iowa siegte Obama überraschend deutlich und läutete damit den bis jetzt andauernden, erbitterten Wettstreit um die Kandidatur der Demokraten ein.

Clinton argumentiert, dass sie - und nicht Obama - in Staaten wie Pennsylvania und Ohio siegte, wo sich im November auch die eigentliche Präsidentschaftswahl entscheiden könnte. Doch zuletzt fiel es ihr immer schwerer, sich positiv ins Rampenlicht zu rücken. Am Wochenende galt die Aufmerksamkeit einmal mehr Obama, der sich mit den Republikanern einen Schlagabtausch über die US-Außenpolitik lieferte - jenem Terrain, auf dem sich Clinton eigentlich profilieren wollte.

Kennedy im Spital
Überschattet wurde der Machtkampf von der Nachricht, dass das Partei-Urgestein Edward Kennedy am Samstag nach einem schweren Anfall zusammenbrach und deshalb in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Obama, Clinton und der bereits feststehende Kandidat der Republikaner, John McCain, sprachen dem 76-jährigen Senator aus Massachusetts ihre Genesungswünsche aus. Der behandelnde Arzt gab in der Nacht auf Sonntag Entwarnung. Der jüngste Bruder des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy befinde sich "in keiner unmittelbaren Gefahr", müsse aber noch einige Tage unter Beobachtung bleiben.

Kennedy wurde erstmals 1962 für den Staat Massachusetts in den Senat gewählt. Er nahm dort den früheren Sitz seines Bruders ein, des damaligen Präsidenten John F. Kennedy. Kennedy verschaffte Obama in diesem Jahr Aufwind, als er sich hinter den Senator aus Illinois stellte und ihn als würdigen Nachfolger seines Bruders bezeichnete.

Am Wochenende geht im US-Staat die Vorwahl der Republikaner über die Bühne, die aber wegen McCains eindeutiger Führungsposition nicht mehr als einen Formalakt darstellt.

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