Amnesty International kritisierte die Verhaftungen von insgesamt 41 Menschen, die bei Protesten der vergangenen Tage die Flagge der Minderheit der Berber gezeigt hatten.
Algier. In Algerien sind am Freitag erneut Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Übergangsregierung zu protestieren. Es ist bereits der 20. Freitag in Folge, an dem es im ganzen Land zu Massenprotesten kommt.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte die Verhaftungen von insgesamt 41 Menschen, die bei Protesten der vergangenen Tage die Flagge der Minderheit der Berber gezeigt hatten.
Die Verhaftungen seien ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und die friedlichen Versammlungen der Gemeinschaft der Berber, hieß es in einer Mitteilung am Freitag. Zuletzt waren vereinzelt Demonstranten und Aktivisten verhaftet worden, weil sie laut Behörden mit dem Zeigen der Flagge der Einheit des Landes schaden würden.
In Algerien kommt es seit Mitte Februar zu landesweiten Protesten. Im April war der langjährige Präsident Abdelaziz Bouteflika auf Druck der Straße und des Militärs zurückgetreten. Übergangspräsident Abdelkader Bensalah, ein langjähriger Weggefährte Bouteflikas, hatte eine Neuwahl zunächst abgesagt.