Der wegen seiner Zurückhaltung im Simbabwe-Konflikt kritisierte südafrikanische Präsident Mbeki hat seine Vermittlungsbemühungen intensiviert.
Mbeki traf am Freitag in Pretoria zu Krisengesprächen mit dem Kommissionspräsidenten der Afrikanischen Union (AU), Jean Ping, und dem UNO-Sondergesandten für Simbabwe, Haile Menkerios, zusammen. Ergebnisse der Unterredungen wurden allerdings nicht bekannt. Es war das erste Treffen zwischen Mbeki und Ping seit der umstrittenen Wiederwahl des simbabwesischen Präsidenten Robert Mugabe am 27. Juni.
Kaum Erfolg mit "stiller Diplomatie"
Mbeki vermittelt
seit über einem Jahr im Auftrag der Südafrikanischen
Entwicklungsgemeinschaft (SADC) zwischen Mugabes Partei ZANU-PF und der
oppositionellen Bewegung für einen demokratischen Wandel (MDC) von Morgan
Tsvangirai. Bisher erreichte er mit seiner "stillen Diplomatie" gegenüber
der Regierung in Harare allerdings kaum Fortschritte. In der vergangenen
Woche einigten sich ZANU-PF und MDC Medienberichten zufolge zumindest auf
Rahmenbedingungen für weitere Verhandlungen. Die simbabwesische Opposition
forderte mehrfach, Mbeki zu ersetzen oder ihm einen weiteren Vermittler zur
Seite zu stellen.
Annan: "Schande für die Mehrheit der Afrikaner"
Der
frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan nannte die Situation in Simbabwe im
britischen "Guardian" eine "Schande für die Mehrheit der Afrikaner".
Allerdings dürfe die politische Lage auf dem schwarze Kontinent nicht nur
anhand dieses Konflikts bewertet werden. Annan, der bereits in Kenia
erfolgreich eine Machtteilung zwischen Regierung und Opposition vermittelt
hatte, bot erneut seine Hilfe für Simbabwe an.