Tibet-Krise

Mehr als 130 Tibeter in Nepal festgenommen

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Sicherheitskräfte setzten Schlagstöcke gegen die die anti-chinesischen Demonstranten, darunter zahlreiche Mönche, ein.

Rund 200 Exiltibeter und Mönche haben am Sonntag versucht, die Visaabteilung der chinesischen Botschaft in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu zu stürmen. Die Polizisten gingen mit Bambusstöcken gegen die Menge vor und nahmen mindestens 130 Demonstranten fest. Auf beiden Seiten wurden mehrere Personen verletzt.

Antichristliche Proteste
In den vergangenen Tagen ist es wegen des Tibet-Konflikts wiederholt zu antichinesischen Protesten in Nepal gekommen. Die Regierung in Kathmandu hat erklärt, dass sie Proteste gegen "befreundete Staaten" nicht dulden werde.

Mit Schlagstöcken gegen Gruppe
Sicherheitskräfte gingen laut Augenzeugenberichten mit Schlagstöcken gegen die Proteste tibetischer Gruppen vor der Visaabteilung der chinesischen Botschaft vor.

Die Demonstranten, unter ihnen viele Mönche, riefen in Sprechchören: "Stoppt das Töten in Tibet" und "Lang lebe der Dalai Lama". Die Festgenommenen wurden in Lastwagen abtransportiert.

Fast tägliche Proteste
Seit über zwei Wochen kommt es nicht nur in der Autonomen Region Tibet und angrenzenden Provinzen in China, sondern auch in Nepal fast täglich zu Protesten gegen die fast 60 Jahre währende Herrschaft Pekings über Tibet. Die Regierung in Kathmandu steht in der Tibet-Politik fest an der Seite Pekings.

Zu den Protesten kam es rund um den 49. Jahrestag des gescheiterten Aufstandes gegen die chinesische Herrschaft in der Himalaya-Region. Der Dalai Lama, das Exil-Oberhaupt der Tibeter und Friedensnobelpreisträger von 1989, wirft der Volksrepublik "kulturellen Völkermord" vor und setzt sich in Form eines gewaltlosen Weges für die Rettung der tibetischen Kultur und eine substanzielle Autonomie ein.

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