US-Wahlkampf

Mit Geld wird Politik gemacht

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Reiche Amerikaner und Millionen kleiner Spender helfen derzeit, die politischen Kampagnen in wichtigen Wahlkreisen zu finanzieren.

Insgesamt wird der Wahlkampf in den USA am Ende wohl mehr als 2,6 Milliarden Dollar (2,04 Mrd. Euro) gekostet haben. In den letzten Tagen fließt das Geld vor allem in Anzeigenkampagnen und Werbespots in ein paar Dutzende Wahlkreise für die Wahlen zum Repräsentantenhaus und Senat, die als entscheidend für die künftige Zusammensetzung des Kongresses gelten.

Werbekosten: 2 Milliarden Dollar
Die Wähler werden in diesem Jahr im Fernsehen mit politischer Werbung konfrontiert wie kaum zuvor. Mit mehr als zwei Milliarden Dollar werden die Ausgaben dafür noch über denen für die Präsidentenwahl 2004 liegen. Ein 2002 verabschiedetes Gesetz zu Parteienfinanzierung, dass die früher unbeschränkten Spenden von Firmen, Gewerkschaften und den Reichen des Landes untersagte, zeigte kaum Wirkung. Besonders die Demokraten fanden neue Wege und konnten vor allem kleine Spender mobilisieren.

Die vielfach erwartete Wirkung des Gesetzes, dass weniger Geld in die politische Arena fließt, trat damit nicht ein. "Es wäre so oder so mehr Geld geworden", sagt Steve Weissman vom Institut für Wahlkampffinanzierung. Evan Tracey von der TNSMI/Campaign Media Analysis Group, einer Firma, die die politische Werbung beobachtet, wies darauf hin, dass Kandidaten von einzelnen Spendern doppelt so viel Geld wie früher bekommen können. Und da sich die Kosten nicht verdoppelt hätten, stehe nun mehr Geld für Anzeigen zur Verfügung.

Republikaner zittern um ihre Sitze
Mehr Geld als früher bekommen haben vor allem die demokratischen Herausforderer. Auch deshalb und nicht nur wegen diverser Skandale und dem Ansehensverlust für die Regierung von Präsident George W. Bush sind die Sitze vieler republikanischer Amtsinhaber nun in Gefahr. Einfluss auf die Entscheidung in bestimmten Wahlkreisen nehmen neben Einzelpersonen politische Initiativen, Gewerkschaften und Industrieverbände.

In 14 Parlamentswahlkreisen, die als besonders unsicher gelten, weil die republikanischen Amtsinhaber nicht wieder kandidieren, haben die Republikaner durchschnittlich jeweils 1,8 Millionen Dollar an Spenden bekommen, die Demokraten 1,9 Millionen Dollar.

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