Am Sonntag wählt Italien ein neues Parlament. Es gibt eine klare Favoritin.
Rom. Die Mitte-rechts-Parteien (Fratelli d’Italia) um Giorgia Meloni zeigten sich bei der finalen Wahlveranstaltung auf der zentralen Piazza del Popolo in Rom siegessicher. „Die Italiener haben unsere Beständigkeit zu schätzen gelernt und verstanden, dass wir zuverlässige Menschen sind, die ihre Verpflichtungen immer einhalten“, schwört die 45-jährige Römerin, die vor ihrer Politkarriere als freie Journalistin arbeitete, ihre Anhänger auf den bevorstehenden Triumph ein.
Bündnis. Umfragen zufolge könnte ihre Partei aus der vorgezogenen Parlamentswahl als größte Einzelpartei hervorgehen. Die Fratelli d’Italia befinden sich in einem Bündnis mit der Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini und der Forza Italia von Ex-Premier Silvio Berlusconi. Einzig die Mitte-links-Partei Partito Democratico könnte die Wahl noch spannend machen. Deren Vorsitzender Enrico Letta hofft auf eine fulminante Aufholjagd: „Giorgia Meloni würde das Land in die falsche Richtung lenken. Bei einem Sieg der Rechten wäre Wladimir Putin der Erste, der sich freuen würde.“
Skandal-Sager. Apropos Putin: Hier sorgte Ex-Premier Silvio Berlusconi (85) mit einem Sager zum Ukrainekrieg (16.000 Tote) unmittelbar vor dem Urnengang für Aufregung: „Putin wurde zum Krieg gedrängt.“