16.000 kündigten

Pfleger werden in Finnland zur Arbeit gezwungen

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16.000 Spitalsangehörige kündigten, weil ihnen die Bezahlung zu schlecht ist. Jetzt gibt es ein Sondergesetz mit Arbeitszwang.

Das finnische Parlament hat am Freitag mit den Stimmen der bürgerlich-grünen Regierungskoalition ein Gesetz zum Arbeitszwang verabschiedet. Damit muss das Krankenhauspersonal, das massenweise gekündigt hat, wieder Dienst versehen.

16.000 wollen gehen
Die Pflegepersonal-Gewerkschaft Tehy hatte schon im Oktober wegen nicht erfüllter Lohnforderungen eine Massenkündigung eingereicht, die Anfang kommender Woche wirksam werden soll. 16.000 Mitglieder wollen gehen. Es wird befürchtet, dass es dadurch zu einem Chaos in der medizinischen Versorgung im ganzen Land kommt.

Sondergesetz zum Arbeitszwang
Durch das am Freitag verabschiedete Sondergesetz erhalten die Krankenhausdirektionen die Befugnis, in "außerordentlichen Situationen" in denen Leben oder Gesundheit von Patienten in Gefahr sind, Pflegepersonal zur Arbeit zwangsweise einzuberufen, auch wenn es streikt oder gekündigt hat.

Während die Regierung das Gesetz "Patienten-Sicherheitsgesetz" nennt, sehen Opposition und Gewerkschaft darin ein "Zwangsgesetz". Laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage sind 62 Prozent der Finnen aufseiten des Krankenpflegepersonals. Die Pfleger fordern eine 24-prozentige Lohnerhöhung in den kommenden zwei Jahren.

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