Der Sprössling einer Politikerfamilie hat das Attentat auf den Konvoi politischer Gegner mit 57 Toten auf den Philippinen organisiert.
Der Hauptverdächtige in dem beispiellosen Massaker an mindestens 57 Menschen auf den Philippinen hat sich gestellt. Datu Andal Ampatuan Junior wurde einem Präsidentenberater in der Stadt Shariff Aguak im Süden des Landes übergeben. Er dürfte den Überfall am Montag auf den Konvoi eines politischen Rivalen organisiert haben.
Bürgermeister und Landeshauptmann
Datu Andal Ampatuan Jr.
ist Bürgermeister der Stadt Datu Unsay. Sein gleichnamiger Vater ist der
Provinzgouverneur. Der Ampatuan-Clan unterstützte bei der Wahl 2004 die
Regierung von Staatspräsidentin Gloria Macapagal Arroyo. Sie hatte nach dem
Massaker ein entschlossenes Vorgehen gegen die Täter angekündigt.
20 festgenommen - 200 entwaffnet
Die Armee hat mittlerweile die
Kontrolle über zwei Städte im Süden des Landes übernommen und 20 Verdächtige
festgenommen. Auch eine paramilitärische Gruppe mit 200 Mitgliedern, die
unter der Kontrolle des mächtigen Ampatuan-Clans stand, wurde entwaffnet.
Entführt und getötet
Die Opfer des Massakers hatten
einen Bewerber für die Gouverneurswahl in der Provinz Maguindanao im
kommenden Mai anmelden wollen und wurden dabei entführt.
Unter den 57 Toten sind wahrscheinlich auch 22 Journalisten, die weibliche
Angehörige eines einflussreichen Clans zu einem Wahlbüro begleitet hatten.
Die Verschleppten wurden später erschossen
oder erschlagen und notdürftig begraben an einem abgelegenen Abhang nahe
einer Schnellstraße gefunden.