Tadschikistan

Rachmonow fährt Wahlsieg ein

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Der Präsident des zentralasiatischen Landes, in dem noch nie freie und faire Wahlen stattfanden, wurde im Amt bestätigt.

In Tadschikistan ist Präsident Imomali Rachmonow erwartungsgemäß im Amt bestätigt worden. Offiziellen Ergebnissen vom Dienstag zufolge votierten bei der Abstimmung am Vortag 76,4 Prozent der Wähler für Rachmonow. Bei der Wahl vor sieben Jahren waren es 96,4 Prozent. Womöglich sei das Ergebnis manipuliert und nicht so hoch angesetzt worden, um der Wahl einen demokratischen Anstrich zu geben, sagte ein westlicher Diplomat.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wollte sich im Laufe des Tages zum Wahlhergang äußern. Die Opposition hatte die Wahlen boykottiert und bezeichnete sie als "offensichtlich illegal". Ein demokratischer Wandel sei davon nicht zu erwarten.

Keine freien und fairen Wahlen
Rachmonow selbst hatte Kritikern aus dem Westen erwidert, sein Land sei noch nicht bereit für demokratische Standards wie im Westen. Mehr als 99 Prozent des tadschikischen Volkes seien Muslime. Dies sei eine völlig andere Kultur, sagte der 54-Jährige. Bisher ist noch keine Wahl in dem zentralasiatischen Land mit sieben Millionen Einwohnern von Beobachtern des Westens als frei und fair bezeichnet worden.

Tadschikistan hat eine lange gemeinsame Grenze mit Afghanistan und ist daher für den Westen von strategisch großer Bedeutung. Der Präsident ist zudem ein enger Verbündeter von US-Präsident George W. Bush. Bei einem Bürgerkrieg in den 1990er Jahren kamen in Tadschikistan mehr als 100.000 Menschen ums Leben. Damals kämpfte Rachmonows Regierung gegen eine Allianz von Islamisten und Liberalen.

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