Im Rahmen von Militärübungen soll der Angriff simuliert worden sein.
Russische und weißrussische Soldaten haben lettischen Angaben zufolge im Rahmen von Militärübungen einen Angriff auf die baltischen Staaten simuliert. Konkret sei ein Gegenschlag zur Verteidigung der russischen Exklave Kaliningrad geprobt worden, sagte der Verteidigungsminister Lettlands, Imants Liegis, am Mittwoch im Rahmen einer Expertendiskussion zum Thema Russische Verteidigungspolitik in Riga. Die NATO hatte auf die im September abgehaltenen Manöver davor demonstrativ gelassen reagiert.
An den russisch-weißrussischen Militärübungen in der Nähe der EU-Grenzen zum Baltikum nahmen laut der lettischen Nachrichtenagentur LETA rund 12.500 Soldaten teil. Der estnische Präsident Thomas Hendrik Ilves hatte sich am Dienstag in Tallinn deswegen auch für die Durchführung von NATO-Manövern im Baltikum ausgesprochen.
NATO entwarnt
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen betonte
vergangene Woche bei einem Besuch in Riga, Russland stelle derzeit weder für
das Baltikum noch für sonstige Mitgliedstaaten des nordatlantischen
Bündnisses eine militärische Bedrohung dar. Die NATO habe die jüngsten
Manöver in Westrussland außerdem genau beobachtet.
Die baltischen Republiken Estland, Lettland und Litauen haben in der Vergangenheit immer wieder die Erstellung eines gesonderten Verteidigungsplans für das Baltikum gefordert. Die NATO lehnt dies unter Hinweis auf die Doktrin der kollektiven Verteidigung jedoch ab.