Nach US-Sanktionen

Russland weist US-Diplomaten aus

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Als Reaktion auf die Ausweisung von zehn russischen Diplomaten aus den USA und drei aus Polen wird Russland insgesamt 13 Diplomaten der beiden Staaten des Landes verweisen. 

Das kündigte Außenminister Sergej Lawrow am Freitagabend in Moskau der Agentur Interfax zufolge an. Zudem verhängte Russland demnach Sanktionen gegen die USA.

Lawrow sagte, dass Russland auch die Arbeit von US-Organisationen und -Stiftungen einschränken werde, die sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischten. Auch Dienstreisen von US-Diplomaten nach Russland würden weitgehend zurückgefahren.

Acht Beamte auf der "Schwarzen Liste" 

Der Minister kündigte außerdem an, dass acht US-Beamte komplett mit Einreisesperren belegt würden. Die Namen sollten am Freitagabend auf die "Schwarze Liste" kommen. Zudem legte er US-Botschafter John Sullivan nahe, die Heimreise anzutreten, um in Washington Konsultationen zu führen. Russland hatte zuvor seinen Botschafter Anatoli Antonow aus Washington abgezogen.

Bidens Wunsch nach Deeskalation  

Zuvor hatte Moskau die Ankündigung von US-Präsident Joe Biden, die Spannungen zwischen beiden Ländern nicht weiter zu verschärfen, begrüßt. Kremlchef Wladimir Putin habe wiederholt erklärt, dass Russland zum Ausbau der Gespräche bereit sei, wenn andere ebenso dazu bereit seien, sagte Sprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Putins überzeugte Position sei, dass die Beziehungen zwischen Ländern nicht eskalieren sollten. "In dieser Hinsicht ist es positiv, dass die Ansichten beider Staatschefs übereinstimmen", sagte Peskow.

Biden hatte zuvor gesagt: "Die USA sind nicht darauf aus, einen Kreislauf der Eskalation und des Konflikts mit Russland einzuleiten." Er drohte Moskau aber zugleich mit weiteren Maßnahmen, sollte sich "Russland weiterhin in unsere Demokratie" einmischen. Als Vergeltung für Russland zugeschriebene Hackerangriffe und Einmischungen in die US-Wahlen hatten die USA am Donnerstag zehn russische Diplomaten ausgewiesen und eine Reihe neuer Sanktionen verhängt.

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind seit langem angeschlagen. Biden hat Putin aber diese Woche in einem Telefonat ein Gipfeltreffen noch im Sommer angeboten. Dieses soll in einem "Drittland" stattfinden, wobei sich auch Österreich öffentlich als Gastgeber angeboten hat. Der jüngste Präsidentengipfel fand im Sommer 2018 in der finnischen Hauptstadt Helsinki statt 

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