Minarett-Verbot

Schweizer als "neuer Hitler" beschimpft

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SVP-Politiker Freysinger konterte: "Hitler hätte nicht abstimmen lassen."

Der Schweizer Parlamentarier Oskar Freysinger ist wegen des Minarett-Verbots in einer arabischen Talkshow als "neuer Hitler Europas" beschimpft worden. Der Direktor des Instituts für islamisches politisches Denken in London, Assam al-Tamimi, sagte am Dienstagabend in der Sendung des Nachrichtensenders Al Jazeera: "Freysinger ist eine Gefahr für die Zukunft der Schweiz." Freysinger gehört der Schweizerischen Volkspartei (SVP) an, die das Referendum lanciert hatte.

"Demokratische Entscheidung"
Freysinger rechtfertigte im Streitgespräch mit Al-Tamimi die Haltung seiner Partei damit, dass diese "eine absolut demokratische Entscheidung" herbeigeführt habe. Der Vergleich des arabischen Institutsdirektors sei unzutreffend, denn "Hitler hätte nicht abstimmen lassen." Außerdem konterte er damit, dass im islamischen Königreich Saudi-Arabien ja schließlich auch der Bau von Kirchen verboten sei.

Freysinger selbst hatte in der Vergangenheit Nazi-Vergleiche in dieser Frage bemüht. So fühlte er sich angesichts der "Islamisierung der Schweiz" an den Aufstieg des Nationalsozialismus erinnert. Al-Tamimi lobte seinerseits die Schweizer Kirchenvertreter, weil diese sich gegen das Verbot ausgesprochen hatten. An die Adresse der Schweizer Bevölkerung sagte er: "Lasst nicht zu, dass dem Ruf eures schönen, freiheitlichen Landes Schaden zugefügt wird."

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