Grenzübergang

Serben verletzten Kosovo-Polizisten bei Demo

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Bei Auseinandersetzung einer Gruppe von rund 200 serbischen Kriegsveteranen mit der Kosovo-Polizei am Grenzübergang Mutivode bei Medvedja, Südserbien, sind Montag Nachmittag laut der Presseagentur Kosovapress 19 Polizisten verletzt worden.

Serbische Quellen sprechen auch von fünf verletzten Demonstranten. Die Veteranen warfen Medienberichten zufolge Steine gegen die Polizei und zündeten Gummireifen an. Die Polizei versuchte im Laufe des zweistündigen Protestes die Demonstranten auch mit Tränengas zu vertreiben. Der serbische Kosovo-Minister Slobodan Samardzic weilte am heutigen Montag im Kosovo. Seinen Besuch erläuterte er auch mit den Bemühungen, zur Beruhigung der Situation beizutragen.

Russland steht hinter Serbien
Der russische Vizepremier und wahrscheinliche künftige Staatspräsident Dmitri Medwedew hat sich im Kosovo-Konflikt voll hinter Serbien gestellt. "Wir gehen vom Standpunkt aus, dass Serbien ein einheitlicher Staat ist, dessen Jurisdiktion sich auf sein gesamtes Gebiet bezieht und wir werden uns daran halten", sagte Medwedew nach serbischen Medienberichten am Montag zum Auftakt eines Besuchs in Belgrad.

Seine Visite habe zum Ziel, Belgrad die Unterstützung Moskaus anlässlich der "illegalen, einseitigen Unabhängigkeitsausrufung" durch Pristina zu versichern, betonte der russische Vizepremier, der bei der Präsidentenwahl am kommenden Sonntag höchstwahrscheinlich zum Nachfolger von Wladimir Putin gewählt wird. Serbien und Russland hätten vereinbart, die gemeinsame Politik bei der "Verteidigung der Gebietseinheit und Souveränität" Serbiens fortzusetzen, sagte Medwedew laut Medienberichten. Demnach ging es vor allem um ein abgestimmtes Vorgehen beider Staaten zur Verhinderung einer Aufnahme des Kosovo in die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und den Europarat.

Unabhängigkeit wird "niemals" anerkannt
Der serbische Präsident Boris Tadic betonte bei dem Gespräch mit Medwedew, dass Serbien die Unabhängigkeit des Kosovo "niemals" anerkennen werde und weiterhin mit friedlichen, diplomatischen und juristischen Mitteln für seine legitimen Interessen kämpfen werde. Tadic dankte Russland für dessen "prinzipientreue Haltung" in der Kosovo-Frage und seine Bemühungen, dass das Völkerrecht eingehalten werde. Medwedew, der mit Außenminister Sergej Lawrow nach Serbien gekommen war, wollte auch noch mit Premier Vojislav Kostunica zusammenkommen.

Der russische Vizepremier, der auch Chef des Gaskonzerns Gazprom ist, wohnte in Belgrad auch der Unterzeichnung eines Abkommens von Gazprom mit der serbischen Srbijagas über den Bau des 400 Kilometer langen serbischen Teilstücks der Pipeline "South Stream" bei.

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