Bei einer Bombenexplosion in Südossetien sind nach Behördenangaben sieben Menschen, darunter Soldaten, ums Leben gekommen.
Der Sprengsatz detonierte am Freitag neben dem Kommandostab der russischen Truppen in der Hauptstadt Zchinwali. Die Gebietsführung sprach von einem Anschlag des georgischen Geheimdienstes. Vier Menschen wurden verletzt. Nach ersten Berichten war die Bombe in einem zuvor auf georgischem Gebiet konfiszierten Geländewagen versteckt gewesen.
Terroranschläge vom georgischen Geheimdienst?
Bei einer
zweiten Explosion am Freitag in Südossetien wurden mehrere Menschen
verletzt. "Wir haben keinen Zweifel, dass diese Terroranschläge vom
georgischen Geheimdienst verübt wurden", sagte der südossetische Präsident
Eduard Kokojty. Nach seinen Angaben sei die Autobombe in Zchinwali
explodiert, als sich sowohl Soldaten wie auch Zivilisten in dem Fahrzeug
aufhielten. Die Nationalität der Opfer stehe noch nicht fest. Sechs Menschen
kamen am Tatort ums Leben. Auf dem Weg zum Krankenhaus starb ein weiteres
Opfer.
Vor einer Woche war in der Provinz Abchasien nach Angaben der dortigen Führung ein Sprengstoffanschlag auf den Geheimdienst verübt worden. Dabei entstand lediglich Sachschaden.
Wöchentliche Anschläge auf beiden Seiten
Bereits vor
dem Südkaukasus-Krieg waren in der Konfliktregion beinahe jede Woche
Anschläge auf beiden Seiten verübt worden. Georgien griff Anfang August das
abtrünnige Gebiet Südossetien an der Grenze zu Russland an. Daraufhin holte
Russland zu einem groß angelegten Militärschlag gegen Georgien aus und
besetzte Teile des georgischen Hinterlandes. Südossetien hat nach der
Anerkennung durch Russland Ende August Moskau um dauerhaften militärischen
Beistand gebeten.
Es blieb zunächst unklar, ob der jüngste Anschlag Auswirkungen auf den Abzug der russischen Truppen aus der sogenannten Pufferzone um Südossetien haben könnte. In Übereinstimmung mit internationalen Abkommen hatte Russland am Mittwoch eine Beobachtermission der Europäischen Union in die Sicherheitszone um die abtrünnigen Gebiete Südossetien und Abchasien gelassen.
225 EU-Experten im Eisnatz
Der russische Präsident Dmitri
Medwedew hat zugesagt, bis zum 10. Oktober seine Truppen aus georgischem
Kerngebiet abzuziehen. Dann sollen die EU-Experten vor den Grenzen von
Südossetien und Abchasien die Kontrolle übernehmen und die Einhaltung der
Waffenruhe überwachen. Derzeit sind etwa 225 EU-Experten, die meisten von
ihnen Polizisten, im Einsatz. Geleitet wird die Mission vom deutschen
Diplomaten Hansjörg Haber. Österreich beteiligt sich mit drei Polizisten und
einem Menschenrechtsexperten.