Zum fünften Mal

Simbabwes Oppositionschef Tsvangirai festgenommen

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Bereits zum fünften Mal innerhalb der letzten eineinhalb Wochen wurde Simbabwes Oppositionschef Tsvangirai festgenommen.

In Simbabwe ist Oppositionschef Morgan Tsvangirai am Samstag gemeinsam mit elf weiteren Politikern seiner Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) festgenommen worden. Es ist das fünfte Mal in eineinhalb Wochen, dass er während seines Wahlkampfes ohne Angabe von Gründen festgesetzt wurde. In der Vergangenheit wurde er meist nach mehreren Stunden wieder freigelassen.

Keine freien Wahlen
Die jüngste Festnahme erfolgte nach Angaben seiner Partei an einer Straßensperre außerhalb des Ortes Shurungwi. "Es ist schlichtweg unmöglich, von freien und fairen Wahlen in Simbabwe zu sprechen - alles andere würde ganz klar bedeuten, die schweren Behinderungen, Einschüchterungen und Gewalt gegen die Bevölkerung auszublenden", erklärte MDC-Sprecher Nqobizitha Mlilo.

In Harare wurde am Mittag MDC-Generalsekretär Tendai Biti in Handschellen und Fußeisen sowie unter schwerer Bewachung einem Haftrichter vorgeführt. Biti war am Donnerstag nach seiner Rückkehr von einem zweimonatigen Auslandsaufenthalt festgenommen worden und seitdem aus der Öffentlichkeit verschwunden. Ihm wird nach Polizeiangaben die illegale Verbreitung von Wahlergebnissen und Hochverrat vorgeworfen - darauf steht bei einer Verurteilung die Todesstrafe.

Im Vorfeld der Stichwahl ums Präsidentenamt am 27. Juni zwischen Tsvangirai und Amtsinhaber Robert Mugabe hatte Biti versucht, vom Ausland aus politische Unterstützung gegen die Unterdrückung der Opposition im Wahlkampf zu mobilisieren. Beide Kandidaten hatten im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit erreicht.

Mit Waffengewalt gedroht
Zuvor hatte Simbabwes Präsident Robert Mugabe bereits mit Waffengewalt gegen die Opposition gedroht. Die Kriegsveteranen, die in den 70er Jahren für die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien gekämpft hatten, seien bereit, wieder zu den Waffen zu greifen, wurde er am Freitag von der staatlichen Zeitung "Herald" zitiert. "Sie kamen in mein Büro nach der ersten Runde der (Präsidentschafts-)Wahlen und fragten mich, ob sie zu den Waffen greifen könnten", sagte Mugabe demnach auf einer Versammlung in Murehwa im Nordosten von Harare.

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