Kyoto-Vertrag

Staaten bei Klima-Politik auf gutem Weg

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Die Treibhaus-Emissionen der Industrieländer sind im Jahr 2005 weiter gestiegen. Aber es gibt Hoffnung.

Nur wenige Tage nachdem der Weltklimarat eine düstere Zukunft vorgezeichnet hat, gibt es doch erste Hoffnungsschimmer. Die Unterzeichner-Staaten des Kyoto-Protokolls werden ihr gemeinsames Emissionsziel bis 2012 voraussichtlich erreichen. Die 36 Staaten, die ihren Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990 um fünf Prozent senken wollten, könnten sogar 10,8 Prozent schaffen, wie das UN-Klimasekretariat UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) am Dienstag in Bonn mitteilte.

Treibhaus-Emissionen sind weiter gestiegen
Allerdings zeigten neueste Zahlen auch, dass die Treibhausgas-Emissionen aller Industrieländer bis 2005 weiter gestiegen seien - und zwar "in einer besorgniserregenden Weise", wie UNFCCC-Chef Yvo de Boer sagte. Man habe "beinahe" einen neuen Höchststand erreicht. Als Grund nannte er vor allem den stark gestiegenen Treibhausgas-Ausstoß in den Ländern der früheren Sowjetunion.

Drängen auf Verhandlungserfolg
De Boer, hat die Regierungen zu einem Verhandlungserfolg auf der bevorstehenden Weltklimakonferenz auf Bali aufgerufen. Die Wissenschafter hätten mit ihren klaren Warnungen vor einer fortschreitenden Erderwärmung die Vorgabe gegeben, auf die "die Politik nun antworten" müsse, sagte de Boer am Dienstag in Bonn.

Es müsse in Bali (3. bis 14. Dezember) gelingen, die Verhandlungen für ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto- Protokoll zu starten sowie sich auf einen Fahrplan und Abschlusstermin für weitere Verhandlungen zu verständigen. Sonst sei der Gipfel als "Fehlschlag" zu werten.

Österreich hinter Vorgaben
In Österreich gab es 2005 laut dem letzten Fortschrittsbericht des Umweltbundesamtes 2005 ein Plus von 18 Prozent, verpflichtend ist ein Minus von 13 Prozent. Deutschland schaffte bis zum Jahr 2005 laut UNFCCC-Statistik eine Emissionsreduzierung um 18,4 Prozent und ist damit auf dem Weg, sein 21-Prozent-Ziel zu erreichen oder sogar zu übertreffen. Für die Zeit nach Kyoto hat die Bundesregierung das Ziel einer Senkung um 40 Prozent ausgegeben.

Hoher Zuwachs in Protugal und Griechenland
Hohe Zuwachsraten gibt es auch in den Kyoto-Unterzeichner-Staaten Portugal (42,8 Prozent) und Griechenland (26,6). Die USA, die sich gegen das Kyoto-Abkommen sperrten, erhöhten ihren Ausstoß zwischen 1990 und 2005 um 16,3 Prozent.

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