Indien will Diamanten

Streit um Krone von Camilla

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Weltgrößter Diamant soll ­unrechtmäßig im Besitz des Königshauses sein. 

Delhi. Sie wird normalerweise im Tower of London verwahrt und wird nur selten zu offiziellen Anlässen hervorgeholt – die Krone der Queen Mum. Der Tod von Elizabeth II. befeuert nun wieder den alten Streit mit Indien um den weltgrößten Diamanten, der die Krone ziert. Der Koh-i-noor-Diamant mit 108,9 Karat (Wert: 350 Mio. Euro) soll unrechtmäßig in den Besitz des Königshauses gekommen sein.

Diamant als Friedens-Geschenk für Königin Victoria

Historie. Über die Jahrhunderte wechselte der Koh-i-noor, der zwischen 1100 und 1300 in Südindien gefunden wurde, oft den Besitzer, bis er im Jahre 1747 in die Schatzkammer von Punjab, später Britisch-Indien, gelangte. 1849 wurde der damals erst elfjährige indische Herrscher Duleep Singh von der britischen Kolonialmacht gedrängt, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der auch die Übergabe des Diamanten an die englische Königin Victoria beinhaltete.

Gericht. Vor sechs Jahren prüfte ein indisches Gericht die Rückgabe des Steines – es kam zum Schluss, dass der Diamant weder entwendet noch unter Zwang annektiert worden sei. Das indische Kulturministerium hoffte damals, dass der Stein „auf freundschaftliche Weise“ zurückgeführt wird.
In Indien werden jetzt mit dem Hashtag „Kohinor“ auf Twitter wieder die Forderungen laut, den Diamanten nach Indien zurückzuholen. Die Entscheidung liegt beim neuen König Charles – vorerst wird die Krone die Königsgemahlin Camilla tragen dürfen. 

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