Rücktritt wegen Finanzskandal

Südkoreanischer Justizminister zurückgetreten

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Unter Präsident Moon galt Cho Kuk als "Architekt von Reformen".

Seoul. Nach massiven Protesten gegen seine Ernennung vor einem Monat ist Südkoreas Justizminister Cho Kuk zurückgetreten. Die Opposition warf Cho moralisches Fehlverhalten vor, gegen seine Familie wird derzeit unter anderem wegen des Verdachts zwielichtiger Finanzgeschäfte ermittelt. Der 54-jährige Cho erklärte am Montag, er trete zurück, um keine politische Last für Staatspräsident Moon Jae-in zu sein.

In den vergangenen Wochen hatte es in Seoul zahlreiche Demonstrationen für und gegen Cho mit Zehntausenden von Teilnehmern gegeben. Er galt als Architekt für Moons Reformpläne. Die Konservativen hielten Cho jedoch nicht für amtstauglich. Moon hatte ihn im September gegen den starken Widerstand der Opposition zum Minister ernannt. Die Zustimmung für Moon bei der Bevölkerung ist laut Umfragen wegen der Kontroverse um Cho spürbar zurückgegangen.

Seine Familie soll in eine Beteiligungsgesellschaft investiert haben, die im Verdacht der Aktienpreismanipulationen und illegaler Transaktionen steht. Cho hatte während einer Befragung im Parlament gesagt, von der Gesellschaft nichts gewusst zu haben. Chos Frau, einer Universitätsdozentin, wird vorgeworfen, Dokumente gefälscht zu haben, um ihrer Tochter den Zugang zu einer Medizin-Hochschule zu ermöglichen.

 

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