Die Oppositionspartei Alleanza Nazionale organisierte die Kundgebung - die Regierung hat aber schon ein Maßnahmenpaket in der Schublade.
Tausende Menschen haben am Samstag im Zentrum von Rom für mehr Sicherheit und gegen die wachsende Kriminalität demonstriert. Die Aktivisten versammelten sich am Kolosseum. Organisiert wurde die Kundgebung von der rechten Oppositionspartei Alleanza Nazionale. Parteichef Gianfranco Fini führte den Protestzug an.
"Die Italiener fühlen sich in ihren eigenen Städten unsicher. Die AN will zur Partei der Sicherheit in Italien aufrücken", so Fini. Die AN will Druck auf die Regierung Prodi zur Verabschiedung eines Maßnahmenpakets zur Stärkung der öffentlichen Sicherheit machen.
Nicht nur Oppositionsthema
Innenminister Giuliano Amato kündigte
diese Woche die zusätzliche Einsetzung einiger Tausender Polizisten in den
Städten an. Administratives Personal soll für operative Funktionen
eingesetzt werden. Man müsse verhindern, dass die Opposition allein das
Thema Sicherheit vorantreibe, heißt es in römischen Regierungskreisen.
Der Inhalt eines Gesetzesprojekts, mit dem die Regierung gegen Klein- und Großkriminalität vorgehen will, wird dieser Tage von Ministerpräsident Romano Prodi mit den Bürgermeistern der größten Städte diskutiert.
Das Sicherheitspaket sieht u.a. vor, dass Mitgliedern von Kriminellenbanden, die Minderjährige zum Betteln ausnutzen, bis zu vier Jahren Haft drohen. Eltern, die ihre Kinder zum Betteln ausnutzen, verlieren das Fürsorgerecht. Straßenhändlern, die Plagiatprodukte verkaufen, drohten Strafen bis zu 6.000 Euro. Herstellern gefälschter Waren drohen bis zu sechs Jahren Haft.