"Ohne Alternative"

Tschechien setzt weiter auf Atomkraft

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Der tschechischer Ex-Premier Topolanek plädiert leidenschaftlich für die Kernkraft, um der Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen zu entgehen.

Tschechien hat nach den Worten des früheren tschechischen Ministerpräsidenten und Vorsitzenden der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolanek, zur Atomkraft keine Alternative. Die Tschechische Republik brauche die Atomenergie, um nicht in Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu gelangen. Solange er in der Politik sei, werde er alles tun, damit die Tschechische Republik nicht wieder "in den russischen Einflussbereich zurückfällt", fügte Topolanek am Freitag bei einer Europakonferenz in Wien in seinem leidenschaftlichen Plädoyer für die Atomkraft hinzu.

Ohne Alternative
Er sei "sehr stolz" darauf, dass die tschechische Regierung in seiner Amtszeit im ersten Halbjahr 2009 die Frage der Energiesicherheit mit höchster Priorität auf die EU-Agenda gesetzt habe, ergänzte der frühere EU-Ratsvorsitzende. Tschechien verfüge im Gegensatz zu Österreich über keine Wasserkraft und können nicht "das halbe Land mit Wäldern bepflanzen, um sie dann zur Energiegewinnung abzuholzen".

Atommüll kein Problem
Topolanek wies darauf hin, dass es die nationale Entscheidung der einzelnen EU-Staaten sei, ihre jeweilige Energieform zu wählen. Die nationale Entscheidung der Österreicher, die mit einer knappen Mehrheit auf die Atomenergie verzichtet hätten, sei zu respektieren, fügte er hinzu. Für Tschechien sei die Kernkraft die einzig effiziente erneuerbare Energie. Die Frage der Endlagerung von Atommüll sei "ein lächerliches Substitut-Problem", sagte der Ex-Premier auf eine entsprechende Frage. Langfristig arbeite das Land an der Energiegewinnung aus Kernfusion.

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