Radarabkommen

Tschechien wird von US-Raketenabwehrsystem geschützt

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Im Rahmen des Radarabkommens mit Prag wollen die Vereinigten Staaten offenbar auch ein Raketenabwehrsystem für Tschechien bereitstellen.

Die Raketen seien auf US-Marineschiffen im Mittelmeer stationiert, meldete die Zeitung "Washington Post" am Mittwoch unter Berufung auf das US-Verteidigungsministerium. Im Text des Abkommens vom 8. Juli heißt es demnach: Die USA "verpflichten sich, mittels ihres Raketenabwehrsystems die Tschechische Republik gegen einen möglichen Raketenangriff zu schützen und zu verteidigen".

Anbindung an Raketenabwehrsystem in Ägäis
Bei der Unterzeichnung des Vertrags hatte US-Außenministerin Condoleezza Rice der Zeitung zufolge zwar darauf hingewiesen, dass eine Anbindung an das Marine-basierte Raketenabwehrsystem in der Ägäis hilfreich wäre. Sie sagte jedoch nicht, dass sich die USA zur Bereitstellung dieses Systems verpflichtet haben.

In der Vereinbarung sei zudem geregelt, dass die USA mit Tschechien zusammenarbeiten werden, sollte dem Land wegen des neuen Raketenabwehrschildes "irgendeine Bedrohung" entstehen. Russland hatte als Reaktion auf den Grundsatzvertrag über die Stationierung einer US-amerikanischen Radaranlage im böhmischen Brdy mit "militärisch-technischen" Maßnahmen gedroht.

Den Angaben zufolge kündigte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Dienstag an, dass Tschechien in Zukunft von einem weiteren Raketenabwehrsystem geschützt werde. Die Theatre High Altitude Area Defense (THAAD) werde derzeit entwickelt, um mögliche Langstreckenraketen aus dem Iran oder anderen Ländern des Nahen Ostens abzuwehren, die auf die USA oder deren Militärstützpunkte in Europa gerichtet sind.

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