60 Tote in Islamabad

Tschechischer Botschafter starb bei Anschlag

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Der Selbstmordattentäter riss 60 Menschen mit in den Tod - 271 wurden verletzt. Auch ein dänischer Diplomat wird vermisst.

Unter den Todesopfern des Autobomben-Anschlags auf das Mariott Hotel in Islamabad befindet sich der tschechische Botschafter, Ivo Zdarek. Bei der Detonation in der pakistanischen Hauptstadt am Samstag kamen insgesamt 60 Menschen ums Leben. Ein Attentäter hatte einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen explodieren lassen. Rettungskräfte suchen am Sonntag weiter in den qualmenden Ruinen nach Überlebenden.

Dänischer Diplomat vermisst
Wahrscheinlich hat auch ein dänischer Diplomat den Selbstmordanschlag nicht überlebt. Der Botschaftsvertreter wird jedenfalls seither vermisst. Ums Leben gekommen sind auch zwei US-Bürger und ein Vietnamese.

7 Deutsche verletzt
Mindestens sieben Deutsche sind verletzt worden, davon einer schwer. Es besteht aber keine Lebensgefahr. Bisher gibt es keine Erkenntnisse, dass Deutsche getötet wurden. Österreichern ist nichts zugestoßen. Insgesamt sind 271 Menschen verletzt worden, darunter mindestens 21 Ausländer.

Kampf gegen "Krebs" Terrorismus
Pakistans Präsident Asif Ali Zardari hat einen entschlossenen Kampf gegen den Terrorismus angekündigt. "Terrorismus ist ein Krebsgeschwür in Pakistan und wir sind entschlossen, so Gott will, das Land von diesem Krebs zu befreien", so Zardari. Die Tat rief weltweit Empörung hervor. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon nannte den Anschlag einen "abscheulichen" und "erschreckenden" Terrorangriff.

Neuer Staatschef - altes Problem
"Wir werden uns von diesen Feiglingen nicht abschrecken lassen, Pakistani sind mutig und furchtlos, sie fürchten sich nicht vor dem Tod", sagte Zardari in einer Fernsehansprache. Der vor zwei Wochen zum Staatschef gewählte Zardari hatte am Samstag seine erste Rede im Parlament des Landes gehalten. Die Behörden gehen derzeit davon aus, dass der Anschlag der Terror-Organisation Al-Kaida zuzuordnen ist, ein Bekennerschreiben gibt es aber nicht.

Hotel voll wegen Fastenbrechen
Zur Zeitpunkt der Tat hielten sich viele Familien in dem Hotel auf, um nach Einbruch der Dunkelheit das Fastenbrechen des Ramadans zu begehen. Durch die Explosion wurde eine Gasleitung beschädigt und ein Brand ausgelöst. Aus den oberen Stockwerken sprangen Menschen in ihrer Verzweiflung aus den Fenstern in den Tod, um sich vor den Flammen zu retten.

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