Geplatzt

Türk.Außenminister sagt Israel-Besuch ab

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Ahmet Davutoglu wollte vorher in Gaza mit Hamas-Führern sprechen.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hat einen geplanten Besuch in Israel abgesagt, weil er von israelischer Seite keine Unterstützung für eine Einreise über den Gazastreifen erhielt. Das teilte ein hochrangiger israelischer Diplomat mit, wie die "Jerusalem Post" am Mittwoch in ihrer Internetausgabe berichtete.

Es sei nicht die Politik der israelischen Regierung, sich mit Diplomaten zu treffen, die in Gaza zuerst mit Hamas-Führern zusammenkommen und anschließend mit Vertretern der israelischen Staatsführung sprechen wollen, sagte der Diplomat. Dadurch würde der Eindruck entstehen, Israel legitimiere Treffen mit Hamas-Funktionären.

Auch Treffen mit Nahost-Gesandtem platzte
Vor Davutoglus Besuchs-Absage war ein für Anfang September geplantes Treffen mit dem norwegischen Nahost-Sondergesandten John Hansen-Bauer geplatzt. Dieser hatte sich unmittelbar vor seiner Ankunft in Israel in Damaskus mit Hamas-Politbürochef Khaled Mashaal getroffen. Nach israelischen Angaben hatte Norwegen Israel nicht über dieses Treffen informiert.

Die Türkei, Norwegen und Russland unterhalten Kontakte zur radikalislamischen Hamas, die eine Anerkennung Israels verweigert. Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua hat kürzlich ein norwegischer Sicherheitsbeamter mit Hamas-Führern im Gazastreifen über einen Gefangenaustausch für den entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit verhandelt.

Dabei sei auch über eine mögliche Ausweisung palästinensischer Gefangene in europäische Länder, darunter Norwegen, gesprochen worden. Die Hamas lehnt jedoch angeblich die Ausweisung von Gefangenen nach ihrer Freilassung durch Israel ab.

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