Groß-Demo

Türken wollen Staat und Religion trennen

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Über 150.000 Menschen gingen in Ankara auf die Straße. "Die Türkei ist laizistisch, und sie bleibt laizistisch" schallte durch die türkische Hauptstadt.

Zehntausende Menschen haben am Sonntag in der türkischen Hauptstadt Ankara für die Trennung von Religion und Staat demonstriert. Fernsehsendern zufolge gingen mehr als 150.000 Menschen auf die Straße, nach Angaben der Veranstalter waren es sogar rund 300.000. "Die Türkei ist laizistisch, und sie bleibt laizistisch", riefen die Demonstranten, die sich auf einem Platz in der Innenstadt versammelten. Rund 4.000 Polizisten waren im Einsatz.

Veranstaltet wurde die Kundgebung von der "Vereinigung für kemalistisches Gedankengut". Die Organisation macht sich für das Vermächtnis von Mustafa Kemal Atatürk stark, des Gründers der modernen - und laizistischen - Türkei. Die Demonstranten zogen zum Atatürk-Mausoleum, wo sie bereits von weiteren Zehntausenden Kundgebungsteilnehmern erwartet wurden. Es handelt sich um die ersten derartigen Massenproteste seit 2007, als viele Türken in mehreren Städten des Landes gegen die Regierungspartei AKP auf die Straße gegangen waren, der sie eine schleichende Islamisierung des Landes vorwarfen.

Die Demonstranten protestierten am Sonntag auch gegen die Festnahme von Intellektuellen, die sich für den Erhalt des Laizismus in der Türkei engagiert hatten. Diese Festnahmen standen in Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen mutmaßliche Verschwörer des sogenannten Ergenekon-Netzwerks. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten den Sturz der türkischen Regierung mit Hilfe eines Militärputsches geplant.

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