Versteckte Ausgaben wie der höhere Ölpreis haben die US-Kosten für die Kriege im Irak und in Afghanistan einem Zeitungsbericht zufolge auf rund 1,5 Billionen Dollar (1.029 Mrd. Euro) fast verdoppelt.
Die Kriege im Irak und in Afghanistan kosten die USA einem Bericht des Parlaments zufolge fast doppelt so viel wie bisher von der Regierung veranschlagt. Von 2002 bis 2008 werden sich die Kosten auf 1,6 Billionen Dollar (1,1 Billionen Euro) belaufen, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Wirtschaftsausschusses im US-Kongress.
Versteckte Kosten mit einberechnet
Erstmals wurden auch
versteckte ökonomische Kosten wie steigende Zinszahlungen, ausbleibende
Investitionen, steigende Ölpreise und höhere Folgekosten für die
medizinische Versorgung von Veteranen berücksichtigt. Für eine vierköpfige
US-Familie belaufen sich die Kriegskosten damit auf rund 21.000 Dollar (rund
14.300 Euro), heißt es in dem Bericht. Die Regierung von Präsident George W.
Bush hat im Kongress bisher insgesamt 804 Mrd. Dollar (550 Mrd. Euro) für
beide Kriege beantragt.
Kriege sollen rund 3,5 Billionen Dollar verschlingen
Die realen
Kosten allein für den Krieg im Irak beziffern die Experten bis
einschließlich 2008 auf 1,3 Billionen Dollar (890 Mrd. Euro). Auch für die
kommenden Jahre wird mit weiter steigenden Kosten gerechnet. Von 2003 bis
2017 sollen die Kriege 3,5 Billionen Dollar verschlingen. Damit wäre eine
vierköpfige Familie mit 46.400 Dollar (rund 31.800 Euro) belastet. Allein
die Zinszahlungen für den Irak-Krieg würden sich demnach bis 2017 auf 550
Mrd. Dollar summieren.
Weitere 50 Milliarden sollen bewilligt werden
Das
Repräsentantenhaus soll noch in dieser Woche weitere 50 Mrd. Dollar für den
Irak bewilligen. Die Demokraten wollen die Bewilligung mit einem
Rückzugsdatum für die US-Truppen verknüpfen. Die US-Staatsverschuldung hatte
in der vergangenen Woche erstmals die symbolische Rekordmarke von neun
Billionen Dollar (6,2 Billionen Euro) überschritten.