Auf der dritten Etappe seiner Europa-Reise traf der US-Präsident in Italien ein. Am Donnerstag trifft er Berlusconi - und dann den Papst.
US-Präsident George W. Bush ist am Donnerstag von Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano empfangen worden. Napolitano begrüßte Bush zum Gespräch und einem Mittagessen im Quirinalspalast. Bush plädierte für ein stärkeres militärisches Engagement Italiens in Afghanistan. Er forderte zudem stärkeren Druck auf Teheran wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms.
Besuch in der Villa Aurelia
Am Donnerstagvormittag besuchte
Bush die American Academy in der Villa Aurelia und traf hier die Mailänder
Bürgermeisterin Letizia Moratti, den Präsidenten der TV-Gruppe Mediaset,
Fedele Confalonier, sowie den Geschäftsführer der Mailänder Großbank
UniCredit, Alessandro Profumo. "Um die USA gibt es viel Desinformation und
Propaganda. In Wirklichkeit sind wir ein offenes Land, dem das Schicksal der
Menschen am Herzern liegt", sagte Bush.
Vor der Villa Aurelia kam es zu einer Demonstration gegen die US-Politik in Irak. Eine Demonstrantengruppe entrollte Spruchbänder mit dem Slogan "Bush go Home". Am Mittwochnachmittag hatten Globalisierungsgegner und linksorientierte Parteien eine große Anti-Bush-Demonstration im Zentrum der Stadt veranstaltet, an der sich einige Tausende Menschen beteiligt hatten.
Treffen mit Berlusconi
Am späten Nachmittag stand ein Treffen
mit Regierungschef Silvio Berlusconi auf Bushs Programm. Am Freitag wird er
vom Papst empfangen. Die Tageszeitung "Il Foglio" spekulierte am Donnerstag
über einen möglichen Übertritt Bushs zum Katholizismus, wie bereits der
ehemalige britische Premierminister Tony Blair getan hatte. Laut "Il Foglio"
werde sich Bush mit dem Papst über sein tiefes Interesse und seine "große
Bewunderung für die katholische Kirche" unterhalten.
In Rom wurden wegen Bushs Besuch strenge Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Tausende Soldaten und Polizisten bewachen die Innenstadt. Alle wichtigen Denkmäler, die U-Bahn-Zugänge und die Sitze wichtiger Institutionen sollen strengstens kontrolliert werden. Über 10.000 Sicherheitskräfte werden zum Schutz von Bushs dreitägigem Besuch eingesetzt.