Korrektur erwünscht

US-Regierung droht Tageszeitung wegen CIA-Videos

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Die US-Regierung hat am Mittwoch die Tageszeitung "New York Times" öffentlich zu einer Korrektur seiner Berichterstattung über die Vernichtung von CIA-Verhörvideos aufgefordert.

Die Zeitung hatte am Dienstagabend berichtet, dass vier hochrangige Rechtsberater des Weißen Hauses an der Entscheidung, die Bänder zu zerstören, stärker beteiligt waren als zugegeben.

Mitarbeiter des Weißen Hauses involviert
Die Mitarbeiter des Weißen Hauses erörterten demnach mit der CIA in den Jahren 2003 und 2005, ob die Video-Aufnahmen von Verhören mit zwei Al-Kaida-Mitgliedern zerstört werden sollten. In der Frage, ob die Mitarbeiter für oder gegen die Vernichtung waren, widersprächen sich aber die Angaben. US-Präsident George W. Bush hatte erklärt, er könne sich nicht an die Videos oder deren Zerstörung erinnern und habe erst kürzlich davon erfahren.

Korrektur gefordert
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, prangerte am Mittwoch in einer schriftlichen Erklärung eine Überschrift der "New York Times" an und forderte eine Korrektur. Die Unterzeile "Rolle des Weißen Hauses größer als zugegeben" sei eine "irreführende" und "schädliche" Schlussfolgerung. Das Weiße Haus bemüht sich häufiger um Korrekturen oder Richtigstellungen in den Medien. Eine öffentliche Erklärung dazu ist aber unüblich.

Beweise vernichtet?
Die CIA hatte die Vernichtung der Videos aus dem Jahr 2002 in der vergangenen Woche eingeräumt. Der Geheimdienst versichert, er habe damit Agenten vor Vergeltungsmaßnahmen des Terrornetzwerks El Kaida schützen wollen. Die CIA steht im Verdacht, mit den Aufnahmen mögliche Beweise für Misshandlungen oder gar Folter von Terrorverdächtigen in US-Gewahrsam vernichtet zu haben.

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