3.000 Zentifungen hat der Iran zur Urananreicherung in Betrieb. Israel ist besorgt. Die USA befürchten einen Militärschlag.
Nach der Aussage des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad, dass der Iran 3.000 Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb habe, befürchten militärische Kreise in den USA einen Militärschlag Israels gegen die Islamische Republik. Wie die Londoner Zeitung "The Times" am Donnerstag in ihrer Internetausgabe berichtete, wiesen die Experten darauf hin, dass der Betrieb derart vieler Zentrifugen Auslöser dafür sein könnte.
3.000 Zentifugen
Mit 3.000 einwandfrei funktionierenden
Gaszentrifugen kann man theoretisch in einem Jahr genügend waffenfähiges
Uran 235 für den Bau einer Atombombe anreichern. Während das Pentagon
derzeit eine Militäraktion gegen den Iran vermeiden wolle, sei "die Sache
mit Israel anders", erklärten US-Beamte.
Bereits vor der Erklärung Ahmadinejads am Mittwoch hatte ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums gegenüber der "Times" gemeint: "Israel könnte etwas unternehmen, wenn sie (die Iraner) rund 3.000 Zentrifugen in Betrieb haben." Das Pentagon wolle aber noch etwas zuwarten.
Israel hat wiederholt erklärt, keinen nuklearen Iran zu tolerieren. "Gespräche haben und werden nie Raketen stoppen", erklärte der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in Jerusalem.
Angriff auf Syrien
Die Sorgen wegen eines möglichen israelischen
Militärschlags gegen den Iran haben durch einen israelischen Luftangriff auf
ein Ziel in Syrien Anfang September neue Nahrung erhalten. Medienberichten
zufolge soll der jüdische Staat vermutete Atomanlagen im Nachbarland
bombordiert haben. 1881 hatten israelische Kampfjet einen irakischen
Atomreaktor zerstört.
Israel, das als nicht deklarierte Atommacht gilt, betrachtet den Iran als größte Bedrohung für seine nationale Sicherheit. Ahmadinejad hat wiederholt die Auslöschung Israels von der Weltkarte gefordert.