Aus Kostengründen

USA erwägen Atomwaffen-Rückzug aus Europa

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Japanische Zeitung: Intensive Verhandlungen zwischen USA und NATO.

Die USA und die NATO diskutieren einem japanischen Medienbericht zufolge über den Abzug aller taktischen Atomsprengköpfe aus Europa. Die US-Regierung erwäge, alle taktischen Kurzstrecken-Atomsprengköpfe aus Europa abzuziehen, die seit dem Kalten Krieg dort deponiert seien, berichtete die Zeitung "Asahi Shimbun" am Freitag unter Berufung auf einen mit der nuklearen Abrüstung betrauten US-Beamten. Als Begründung wurden Kostengründe und das von US-Präsident Barack Obama formulierte Ziel einer atomwaffenfreien Welt genannt.

In den kommenden Monaten soll es dem Bericht zufolge intensive Gespräche zwischen den USA und der NATO geben, die demnach bis zum NATO-Gipfel im Mai 2012 in Chicago abgeschlossen sein sollen. Die USA und Russland hatten sich im April 2010 mit dem neuen START-Abrüstungsvertrag zu einer Verkleinerung ihres Atomwaffen-Arsenals verpflichtet. Das Abkommen sieht unter anderem eine Obergrenze für die einsatzbereiten Atomsprengköpfe auf beiden Seiten vor.

Japan das einzige Land, das bei den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki 1945 jemals mit Atomwaffen angegriffen wurde. Japan macht sich seither für die Nichtverbreitung von Atomwaffen stark. Das Thema wird auch von den japanischen Medien aufmerksam verfolgt.
 

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