Stadlober tankte viel Selbstvertrauen für 30-km-Massenstart.
Therese Johaug ist auch in ihrem zweiten WM-Bewerb in Seefeld zu Gold gelaufen. Die Norwegerin gewann über 10 km in der klassischen Technik 12,2 Sekunden vor der sensationellen Schwedin Frida Karlsson. Bronze ging an Johaugs Landsfrau Ingvild Flugstad Östberg. Teresa Stadlober zeigte sich bei frühlingshaften Verhältnissen bestens von ihrer Verkühlung erholt und überraschte mit Rang acht.
Der Salzburgerin gelang nach der krankheitsbedingten Absage des Skiathlons ein erfreulich starker erster Auftritt bei der Heim-WM. "Es ist unvorstellbar, weil die letzten Tage so turbulent waren und ich gestern noch gar nicht wusste, ob ich laufen kann. Ich bin über den achten Platz überglücklich. Ich kann es gar nicht glauben, besser hätte es nicht laufen können", jubelte die Salzburgerin, die vor 9.700 Zuschauern, der Großteil davon aus Skandinavien, sogar kurzärmlig unterwegs gewesen war.
Das gute Abschneiden sei auch deshalb so unerwartet, weil ihr die eigentlich nötige Rennvorbereitung komplett gefehlt habe. "Darum bin ich umso überraschter, dass ich Topleute geschlagen habe", sagte die 26-jährige. Ihr bestes WM-Ergebnis, Rang sechs im Skiathlon 2017 in Lahti, verpasste sie nur knapp.
Das Rennen verstärke ihre Zuversicht für ihre eigentliches Hauptziel, den 30-km-Skatingmassenstart am Samstag, deutlich. "Nachdem es so gut gegangen ist, freue ich mich unendlich auf den 30er. Das Rennen gibt mir immens Selbstvertrauen."
Ob nun vielleicht sogar wieder eine Medaille möglich sei, hänge von vielen Faktoren wie Tagesform, Rennverlauf und Material ab. "Eine Medaille ist schwierig. Ich bin heute nur ein paar Sekunden hinter Platz fünf, man wird sehen. Es ist wieder ein anderes Rennen, aber ich bin zuversichtlich. Der Massenstart liegt mir sicher mehr", so Stadlober. Ihre Teamkollegin Lisa Unterweger belegte Rang 31.
Die vor dieser Saison von einer 18-monatigen Dopingsperre zurückgekehrte Johaug jubelte indes über ihren bereits neunten WM-Titel, in Tirol hatte sie auch schon im Skiathlon triumphiert. Neben ihr am Siegespodest stand mit Silber völlig überraschend Karlsson, der nur 12,2 Sekunden auf Johaug fehlten. Die 19-Jährige hatte nach zwei Goldenen bei der Junioren-WM erst Mitte Februar in Cogne mit Rang sieben unmittelbar vor Stadlober ein hervorragendes Weltcupdebüt gegeben. Bei der WM gelang ihr nach Platz fünf im Skiathlon nun der erste ganz große Coup.